Espenschieder feiern künftig auf dem neuen Dreschplatz
Ein Unterstand und Sitzgruppen prägen nun die sanierte Anlage. Die Kosten von bislang 187 000 Euro tragen das Integrierte Kommunale Entwicklungskonzept (IKEK) und die Stadt.
Von Thorsten Stötzer
Sitzgruppe und Unterstand laden ab sofort zum gemütlichen Beisammensein ein. Der Dorfplatz garantiert auch herrliche Fernblicke – der Hund im Vordergrund ruht sich aber lieber aus.
(Foto: Thorsten Stötzer)
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ESPENSCHIED - Der Name alter Dreschplatz erinnert an Zeiten, in denen an solchen Flecken die Bauern – oft eines ganzen Dorfs – gemeinsam geschafft haben. Diese Ära ist vorüber, stattdessen soll in Espenschied auf besagtem Areal künftig zusammen gefeiert werden. „Ein kleiner Schmutzflecken hat sich in einen schönen, angenehmen Platz verwandelt“, so Ortsvorsteher Heiner Bastian (CDU) bei der Eröffnung.
Möglich gemacht haben die Sanierung Gelder aus dem Integrierten Kommunalen Entwicklungskonzept (Ikek). Auch im Alltag hat die am Ortseingang aus Richtung Welterod gelegene Fläche wichtige Funktionen: Immer wieder wird bei der Feier an die Wanderer erinnert, die von Espenschied aus leicht zum Wispertal-Steig oder zum neuen Wispertaunus-Steig aufbrechen können, wenn sie auf dem Dreschplatz parken. Eine Übersichtstafel mit den Strecken in der Region zählt zur neuen Ausstattung.
Neuer Unterstand aus Holz und Naturschiefer
Der Platz hat sich deutlich verändert durch die Umbauten. Besonders fällt ein neuer Unterstand auf, den Holz und Naturschiefer optisch prägen, innen verläuft eine Bank entlang der Wand. Daneben steht eine Sitzgruppe auf neu verlegtem Pflaster. Der Dreschplatz hat jetzt nur noch eine Einfahrt für Autos und sein Gefälle weitgehend verloren, dank Gabionen-Mäuerchen, die eine Anhebung ermöglichten.
Einige Stufen führen hinab zur altbekannten Tischtennis-platte, deren Umfeld ebenfalls gepflastert wurde. Insgesamt 187 000 Euro habe die Maßnahme bislang gekostet, teilt Lorchs Bürgermeister Jürgen Helbing (CDU) mit. 103 000 Euro stammen aus dem Ikek und 84 000 Euro trägt die Stadt. Er erläutert, dass die Pläne des Landschaftsarchitekten Stephan Schares aus Stromberg im Hunsrück Firmen aus Rüdesheim, Ransel und Miehlen umgesetzt hätten, die Aufträge blieben also in der Region.
Die Besucher von Freiluftveranstaltungen, seien es Straßenfeste oder Konzerte, sollen von der Investition profitieren. Helbing spricht von einer „vielfältigen Bedeutung für die Dorfgemeinschaft“. Es gelte, ein „Juwel“ mit Leben zu füllen, meint der Stadtverordneten-Vorsteher Thomas Krist (FWG). Mancher werde die Espenschieder wohl beneiden, wenn er am neu gestalten Dreschplatz vorüberfahre.
Einige praktische Dinge hat der Platz behalten. Dazu gehört die vor rund 15 Jahren errichtete öffentliche Toilette am Übergang zum Friedhof. Container für Altglas und Altkleider stehen am Rand, die Grünschnittbox wurde befestigt. Die Beleuchtung soll noch ergänzt werden. Bastian berichtet, dass es auch „Kritik an Kleinigkeiten“ gebe; mancher habe sich etwa Fachwerk am Unterstand gewünscht.
Insgesamt erntet der „aufgewertete Platz“ jedoch offenbar viel Lob, was erst recht für die Bürger gilt, die sich in der Ikek-Steuerungsgruppe engagieren. Martin Fortmann vom Amt für den ländlichen Raum nennt es sehr erfreulich, wenn Ortsteile gut zusammenarbeiten, und „mit diesem Projekt sind wir sehr zufrieden“. Ein weiterer Aspekt: Beim Konzept für die Anlage wurde darauf geachtet, dass sie einfach zu pflegen ist.