Lyrik für den Klimaschutz beim Schulwettbewerb „Klasse Klima“
So gewinnt das Gymnasium Eltville neben 12 anderen Bewerbern den Wettbewerb des Kreises.
Von Thorsten Stötzer
Schüler wählen Träger des „Klasse Klima“- Preises. Unter dem Motto „Fridays for Future im RTK“ werden in dem Schulwettbewerb Arbeiten von Schülern zum Thema Klimawandel und Umweltschutz prämiert.
(Foto: Martin Fromme)
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RHEINGAU-TAUNUS - Es müssen nicht alleine Fakten ausgebreitet werden, wenn für Klimaschutz gestritten wird und das Motto „Fridays for Future im RTK“ im Hintergrund zu lesen ist. Mit einer filmischen Umsetzung des Gedichts „Ihr Zuschauenden“ von Nelly Sachs – und weiteren Beiträgen – gewinnt das Gymnasium Eltville beim Schulwettbewerb „Klasse Klima“ des Kreises den ersten Preis.
Der Sinn für Ästhetik und Emotionen wird angesprochen in dem Video. In anderem Kontext hat Sachs einst über das „märtyrerhaft geschlungene Gezweige der alten Eichen“ geschrieben, aber die Bildsprache passt. Dazu gibt es einen Bericht über „belastetes Fleisch durch Massentierhaltung“ und die Nachricht, dass sich in Eltville eine „Umweltschule“ mit einem entsprechenden Konzept entwickeln soll.
Erstplatzierter erhält 1000 Euro
Insgesamt 13 Wettbewerbsbeiträge sind eingegangen. Vier Preise werden verliehen, die mit Geldprämien dotiert sind: 1000 Euro erhält der Erste. Landrat Frank Kilian äußert sich „begeistert“ über die Vielfalt der Ideen und deren Qualität und betont: „Wir fangen nicht erst jetzt an, für Klimaschutz im Rheingau-Taunus-Kreis zu werben und zu handeln.“ Der neue Wettbewerb soll diesen Prozess weiter vorantreiben.
„Beim Klimaschutz geht es wie beim fairen Handel um Gerechtigkeit“, erklärt Monika Merkert (SPD) als Fair-Trade-Dezernentin des Kreises mit Hinweis auf die Folgen von Dürren und Naturkatastrophen. Im von Georg Ardissone moderierten Programm werden zahlreiche Aspekte des Themas deutlich. Genauso groß ist die Bandbreite an Stilmitteln, die die Schüler bei den Projekt-Vorstellungen im Kreishaus nutzen.
Häufig wurden Videos gedreht. Zeichnungen, Plakate und Reden kommen ebenfalls zur Geltung. Audio-Einspielungen, Powerpoint-Darstellungen sowie Literatur sind weitere Optionen, um zum Beispiel auf die Schwierigkeiten mit Plastikmüll aufmerksam zu machen – dieses Problem wird sehr häufig in den Blickpunkt gerückt. Der Verkehr sowie Wasser und Strom zu sparen, sind andere Inhalte der Präsentationen.
„Regionale Produkte zu essen“, Blumenwiesen anzulegen und die Kinder nicht mit dem Auto zur Schule zu bringen, stehen weiterhin auf der Liste. „Unsere Lehrer sollen mit dem Fahrrad in die Schule kommen“, regen Grundschüler an. „Lieber lahm als umweltschädlich“ machen Gesamtschüler Werbung für einen „Fahrrad-Freitag“. Recycling und Regenwald, Umweltbildung und Unverpackt-Läden folgen. Dazu kommen politische Forderungen wie das Abschalten von Kohlekraftwerken innerhalb von fünf Jahren.
Der zweite Preis geht in die Wiedbach-Grundschule in Bad Schwalbach für ein Modell, das erneuerbare Energien darstellt: Ein Windrad steht neben einer Wasserturbine, Brennholz-Stapeln und der „SolarWorld 2025“. Den dritten und vierten Platz sichert sich das Gymnasium Taunusstein. Außer einem Video überzeugen die „Eco-Box“, die den Plastikverbrauch senken soll, und der „Umweltknollen“: Den kassiert, wer beispielsweise unnötig Auto fährt, um sein Kind in der Schule abzugeben und so die Umwelt belastet.