Das Regionalbudget in der Leader-Region Taunus fördert Kleinprojekte. Darunter sind viele Vorhaben für Kinder, etwa ein Zirkuszelt für das „Besser als nix“-Festival im Rheingau.
HINTERGRUND
Das Regionalbudget ist ein Förderprogramm des Bundes im Rahmen von „Integrierte ländliche Entwicklung“ in Kooperation mit dem Land Hessen. Damit sollen Kleinprojekte zwischen 1000 und 20 000 Euro gefördert werden. Ziel ist eine Unterstützung des bürgerlichen Engagements vor Ort. Es kann einmal im Jahr beantragt werden und läuft bis Ende 2023.
30 kleinere Vorhaben waren im Rheingau-Taunus angemeldet, wovon eines zurückgezogen und vier gestrichen wurden, weil sie teilweise die Richtlinien nicht erfüllten. Insgesamt wurden 26 Projekte mit einem Investitionsvolumen von mehr als 218 000 Euro bewilligt.
Leader ist die Abkürzung des französischen „Liaison entre actions de développement de l’économie rurale“ und wird übersetzt mit „Verbindung zwischen Aktionen zur Entwicklung des ländlichen Raums“. Leader ermöglicht es lokalen Akteuren, regionale Prozesse mitzugestalten. In Hessen gibt es 24 solcher Leader-Regionen.
RHEINGAU-TAUNUS - (red). In den hessischen Leader-Regionen standen im Frühjahr die Telefone nicht mehr still. Der Grund: das sogenannte Regionalbudget, das in diesem Jahr erstmals angeboten wurde. Über dieses können Vereine und Verbände, Kirchen, Kommunen oder Kleinstunternehmen in den ländlichen Regionen eine Förderung für die Umsetzung von kleineren Projektideen beantragen.
Das Ergebnis in der Leader-Region Taunus sind unterschiedliche Projektideen – von der Anschaffung einer Komposttoilette für den Bürgergarten in Idstein bis hin zu fahrbaren Spiegelwänden in Görsroth. Zu den Projekten für Kinder- und Jugendlichen zählt die Anschaffung eines Zirkuszelts für das Jugendfestival „Besser als Nix“ im Rheingau. Außerdem wurden gefördert: der Weintreff in Hettenhain, der Aufbau eines Dorftheaters in Zorn, die Einrichtung eines Mehrgenerationenhauses in Daisbach oder der Erwerb einer Lautsprecheranlage für das Bürgerhaus in Kettenbach. „Kleinere Vorhaben im ländlichen Raum, die bisher nicht förderfähig waren“, sagt Landrat Frank Kilian (parteilos) und freut sich. Die Entscheidung über eine Förderung wird in den hessischen Leader-Regionen getroffen. Die lokalen Akteure in Hessen wählten in diesem Jahr insgesamt 547 Kleinprojekte aus, dahinter verbirgt sich eine Gesamtinvestition von knapp 5,5 Millionen Euro. Die Projektträger können für die Umsetzung ihrer Projekte eine Förderung von 80 Prozent, jedoch maximal 16 000 Euro erhalten. Der Verein Regionalentwicklung Taunus hat einen Förderbescheid über fast 175 000 Euro aus dem Regionalbudget 2020 erhalten.