Kiedricher Weinschänke Schloss Groenesteyn hat einen neuen Pächter
Von Jutta Schwiddessen
Redaktion Rheingau-Taunus
Bringen neues Leben in die Kiedricher Weinschänke Schloss Groenesteyn, die nach drei Jahren nun wieder geöffnet ist: Küchenchef Dirk Schröer und Amila Begic. Foto: DigiAtel/Heibel
( Foto: DigiAtel/Heibel)
Jetzt teilen:
Jetzt teilen:
KIEDRICH - Der kulinarisch begleitete Blick auf die Burg Scharfenstein ist wieder frei. Nach drei Jahren Zwangspause hat die Kiedricher „Weinschänke Schloss Groenesteyn“ einen neuen Pächter und die gehobene Gastronomie im Rheingau ein Restaurant mehr. Die neuen Pächter sind im Rheingau keine Unbekannten. Ex-Sternekoch Dirk Schröer und seine Lebensgefährtin Amila Begic, die für den Service zuständig ist, haben bereits im Gourmetrestaurant der Burg Schwarzenstein in Johannisberg zusammengearbeitet und sind beide seit über 20 Jahren in der Gastronomie tätig.
„Lieber ein kleines Restaurant“
Seine Kochlehre absolvierte der von der Schwäbischen Alb stammende Schröer in Wiesbaden, in der „Ente vom Lehel“. Später arbeitete er unter anderem mit Kochlegenden wie Harald Wohlfahrt und Joachim Wissler zusammen, bevor er 2013 in den Rheingau kam. Dreieinhalb Jahre stand er in der Burg Schwarzenstein am Herd, bevor das Gourmet-Restaurant und Schröer sich trennten und er ein elfmonatiges „Gastspiel“ in der Schlossschänke Johannisberg gab. Bis zu 400 Gäste zu bekochen, gesteht der 42-Jährige, war nicht nach seinem Geschmack: „Ich wollte lieber ein kleines Restaurant und auf eigenen Füßen stehen.“ In Kiedrich wurde das Paar fündig. Hier will Schröer „das Qualitätsbewusstsein, das einen Sternekoch ausmacht, weiter verfolgen, aber ohne den Druck, den man aushalten muss, wenn man einen Stern hat“. Wenn denn einer käme, hätte er aber auch nichts dagegen.
Der Hausherr der Weinschänke, Heinrich Baron Ritter von Groenesteyn, der um die Ecke im Schloss wohnt, ist höchst zufrieden mit seinen neuen Pächtern, die auch in dem Fachwerkjuwel in der Oberstraße wohnen. Lange hatte er nach dem Weggang Eric Elberts, der den Ruf der Weinschänke weit über den Rheingau hinaus verbreitet hatte, nach einem passenden Nachfolger gesucht. Exakt drei Jahre später hat es nun geklappt. Gäste dürfen drinnen wieder an den einst vom Baron „importierten“ blank gezechten uralten Holztischen aus Niederbayern oder auf der neu und elegant in Schwarz-champagner gestalteten Terrasse mit Burg- und Rebenblick sitzen und Dirk Schröers Gerichte probieren.
Großmutters Küche neu interpretiert
„Gute, ehrliche Küche mit frischen Produkten, möglichst aus der Region“ will er bieten, „das, was meine Großmutter früher gekocht hat, aufgreifen und neu zubereiten.“ Heraus kommt dabei eine Karte mit einer guten Bandbreite, die exotischere Speisen wie die Gelbflossenmakrele mit Aprikose, Joghurt und Curry ebenso bietet wie Kalbsschnitzel mit Kartoffelsalat oder Rücken vom iberischen Wollschwein. Die Preise für ein dreigängiges Menü bewegen sich zwischen 50 und 60 Euro. Die umfangreiche Weinkarte konzentriert sich bei den Weißweinen auf den Rheingau, und auch die Rotweine stammen überwiegend aus der Region.