Kiedricher Alte Schule: „Es wird Veränderungen geben“
Der Gemeindevorstand in Kiedrich um Bürgermeister Winfried Steinmacher (SPD) will prüfen, ob in der Alten Schule Wohnungen und Einrichtungen für Senioren machbar sind.
Von Lisa Bolz
Redaktion Rheingau-Taunus
Wird derzeit von Gemeindebücherei und Vereinen genutzt: die Alte Schule in der Kiedricher Schulstraße.
(Foto: DigiAtel/Heibel)
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KIEDRICH - Wenn das klappt, könnte in Kiedrich in den nächsten Jahren ein neues Ortszentrum entstehen. Wenn. „Es soll nicht der Eindruck entstehen, dass hier etwas ,ganz Großes’ gebaut werden soll“, spricht Bürgermeister Winfried Steinmacher (SPD) betont vorsichtig. Schließlich handele es sich im Moment lediglich um Überlegungen, mit denen sich der Gemeindevorstand beschäftige. Die Rede ist von der Alten Schule, dem Gebäude, in dem viele Kiedricher dereinst noch die Schulbank gedrückt haben. Und das heute von einigen Kiedricher Vereinen genutzt wird. Auch die Bücherstubb hat sich dort gemütlich eingerichtet – zumindest soweit möglich. Denn die Alte Schule, in der bis vor gut einem Jahr zudem noch Flüchtlinge untergebracht waren, hat ihre besten Jahre längst hinter sich.
Nutzung für Vereine soll gewährleistet sein
Was mit dem großen Gebäude in der Schulstraße, gleich neben dem Feuerwehrgerätehaus, passieren soll, ist auch Thema in der jüngsten Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses. Diverse Anfragen, die die Fraktionen im Zuge der Haushaltsberatungen für den Etat 2020 eingereicht hatten, drehen sich um die künftige Nutzung der Alten Schule. Einem Abriss stimmt die Denkmalpflege bekanntlich nicht zu. Das Gebäude muss in seinem Bestand stehen bleiben und einer neuen Nutzung zugeführt werden. „Könnte man dort nicht zum Beispiel Studenten unterbringen?“, schlägt FDP-Fraktionsvorsitzende Anne Linke-Diefenbach vor. Doch das kommt für Steinmacher gar nicht infrage.
Der Bürgermeister hält für die Ausschussmitglieder eine ganz andere Überraschung parat: Es gebe Überlegungen für einen Neubau mit Seniorenwohnungen und stationären Einrichtungen für Senioren. Diese Überlegungen schließen das gesamte Areal inklusive Feuerwehrgerätehaus und Erhart-Falckener-Platz sowie das bereits von der Gemeinde gekaufte Anwesen in der Schulstraße 1 mit ein. „Es ist wichtig, dass die Kiedricher Senioren nicht an den Rand der Gemeinde verlegt werden, sondern hier mitten in der Gemeinde bleiben können“, betont Steinmacher. Aber: „Wir brauchen noch Zeit“, spricht Steinmacher über einen Zeitraum von etwa einem Jahr. So lange werde die Prüfung in etwa dauern. Klar ist aber: „Es wird dort Veränderungen geben“, sagt Steinmacher.
Für dieses Vorhaben braucht es vor allem eins: Grundstücke für ein Feuerwehrgerätehaus und einen neuen Bauhof. Erste Gespräche mit dem Regierungspräsidium habe es schon gegeben. Das Signal, das Gerätehaus außerhalb der Ortslage anzusiedeln, war laut Steinmacher „sehr positiv“. Steinmacher kündigt an: „Wir werden in Kürze mit Grundstückseigentümern verhandeln.“ Zu dem Prüfantrag, den der Gemeindevorstand habe. Die Alte Schule solle nicht abgerissen werden und die derzeitige Nutzung für die Vereine auch in Zukunft gewährleistet sein.
Linke-Diefenbach fordert: „Die Bürger müssen in die Planungen unbedingt miteinbezogen werden!“ Das sichert Steinmacher zu: „Aber wir müssen erst prüfen, was machbar ist“, will er nicht vorgreifen und vermeiden, dass Wünsche entstehen, „die wir gar nicht erfüllen können“.
Pläne zur Bebauung des Winzerhausgeländes
Auch in Sachen Winzerhausgelände tut sich was: Am Dienstag, 17. Dezember, werden um 18 Uhr die Bebauungspläne in einer Sitzung des Umwelt-, Planungs- und Bauausschusses vorgestellt. Das Gremium tagt um 18 Uhr im Rathaus.