Chefarzt des Scivias St. Valentinus-Krankenhaus im Ruhestand
17 Jahre lang war Joachim Röschke Leiter der Kliniken für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik an den Standorten Kiedrich und Bad Soden. Nun wurde er verabschiedet.
Joachim Röschke war 17 Jahre Chefarzt.
(Foto: Birgitt Wagner)
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KIEDRICH/BAD SODEN - (red). „Sie haben sich in all den Jahren als durchsetzungsstarke, konfliktfähige und rhetorisch begabte Persönlichkeit erwiesen.“ Mit diesen Worten hat Peter Römer, Vorsitzender des Aufsichtsrates der Scivias Caritas GmbH, dem scheidenden Chefarzt des Scivias St. Valentinus-Krankenhauses, Joachim Röschke, beschrieben. Nach 17 Jahren wurde der Leiter der Kliniken für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik an den Standorten Kiedrich und Bad Soden während eines Symposiums in den Ruhestand verabschiedet.
Seit 2002 habe Röschke die medizinische Leistungsfähigkeit der psychiatrischen Kliniken systematisch ausgebaut und sein Wirken in den Dienst der ihm anvertrauten Patienten, in die Aus- und Weiterbildung des ärztlichen Nachwuchses und in die kontinuierliche Weiterentwicklung der Kliniken gestellt. 2002, als Röschke den Dienst aufnahm, seien turbulente Zeiten gewesen, so Römer. „Kurz vor Ihrem Tätigkeitsbeginn gab es Probleme mit der Krankenhausplanung, da das Sozialministerium die psychiatrische Versorgung im Main-Taunus-Kreis neu strukturierte.“ Um die gemeindenahe Psychiatrie zu verwirklichen, habe man Betten von Kiedrich in den Nachbarlandkreis verlagern müssen.
„Wir hatten aber kein Grundstück, kein Geld, kein Gebäude“, so Römer. In den langwierigen Verhandlungen sei Röschke eine große Stütze gewesen. Letztlich kaufte die damalige Stiftung St. Valentinushaus eine ehemalige Rehaklink in Bad Soden und baute sie zum Krankenhaus um. „Die Klinik Bad Soden ist nun seit 17 Jahren etabliert und arbeitet erfolgreich.“ Sie sei angesehen bei Ärzten, Behörden und Patienten. Das sei Röschkes Verdienst. Der Standort Kiedrich sei um eine dritte Station erweitert worden, seit 2016 seien die Planbetten am Standort Kiedrich dem Krankenhaus Bad Soden zugeordnet. „Es ist also ein Krankenhaus mit zwei Standorten.“
Kappe als Abschiedsgeschenk für den Mainz 05-Fan
Röschke habe auch die Sacharbeit vorangetrieben, sagte Römer und nannte etwa die Vorbereitung des neuen Vergütungssystems PEPP. Er habe erfolgreich gewirkt und genieße großes Ansehen im Haus bei Mitarbeitern, in Ärzteschaft, Pflege und Verwaltung, aber auch darüber hinaus. Auf eine bemerkenswerte Gemeinsamkeit zwischen Röschke und ihm ging der kaufmännische Leiter, Wolfgang Brugger, ein. „Wir beide sind bekennende Fans von Mainz 05“. Sein Abschiedsgeschenk nahm auf die Fußball-Leidenschaft des Chefarztes Bezug. „Wenn ich mir Sie als Freizeitrentner, der nun auch Zeit für den Stadionbesuch haben wird, vorstelle, bleibt mir als Vor- und Fürsorge nur eine Maßnahme: eine Kappe von Mainz 05.“