Der Stamm des Baumes ist verfault. Daher zieht die Kommune mit Blick auf die Sicherheit Konsequenzen. Schließlich findet auf dem Areal demnächst ein Festival statt.
GEISENHEIM - (red). Auf Grundlage der regelmäßig erstellten Baumgutachten für den städtischen Baumbestand laufen derzeit Arbeiten zur Entfernung von Totholz auf den Rheinwiesen. Dabei wurde nach Angaben der Stadtverwaltung zum großen Bedauern an einer Linde in der Nähe des Bootshauses der sogenannte Brandkrustenpilz gefunden. Dieser Pilz ist für den aggressiven Abbau von Holz am unteren Stamm und in den Wurzeln bekannt. Wie im vorliegenden Fall kann der Pilz auch augenscheinlich zunächst vital wirkende Bäume maßgeblich schädigen.
So zeigte sich bei genauerer Untersuchung der Linde, dass im unteren Stamm vorangeschrittene Fäulnis herrscht. Obwohl der Zeitpunkt aus artenschutzrechtlichen Gründen nicht optimal ist, wie die Stadtverwaltung einräumt, so sieht sie doch nach Absprache mit der zuständigen Unteren Naturschutzbehörde des Rheingau-Taunus-Kreises keine andere Möglichkeit, als den Baum sofort zu fällen.
Dadurch soll die Sicherheit am Rheinufer gewährleistet werden, insbesondere vor dem Hintergrund des bevorstehenden Besser-als-Nix!-Festivals, wodurch das Areal stark frequentiert sein wird. Wenngleich der Verlust des Baumes aus Sicht der Stadtverwaltung sowohl aus ästhetischen Gründen als auch unter ökologische Gesichtspunkten sehr bedauernswert ist, hat hier doch der Unfallschutz Vorrang.
Im Rahmen der Arbeiten finden außerdem an einer Birke und an einer Weide auf den Rheinwiesen Sicherungsschnitte beziehungsweise eine Kronenteileinkürzung statt. Denn auch hier zeichnet sich laut der Stadt „akuter Handlungsbedarf“ ab. Die Fachkräfte der für die Arbeiten beauftragten Firma werden Artenschutzbelange umfangreich prüfen: „Nicht nur zur rechtssicheren Abwicklung, sondern auch um unserer kommunalen Verantwortung gegenüber dem Erhalt der Biodiversität gerecht zu werden“, wie es in der Ankündigung der Stadt heißt. Die Arbeiten sind für die nächsten Tage geplant, eine Nachpflanzung für den Jahreswechsel 2022/23, um auch weiterhin die ökologische Wertigkeit des Rheinufers zu erhalten und zu fördern.