ProJob GmbH und Volkshochschule haben in Geisenheim ein neues Domizil gefunden
Nach einer Zwischenstation in Winkel sind die beiden Kreis-Gesellschaften nun wieder an der Chauvignystraße in Geisenheim zu Hause. Die Rede ist von einer „Rückkehr zu den Wurzeln.“
Von Thorsten Stötzer
Der ehemalige Verwaltungstrakt von MAN Roland ist die neue Heimstadt von ProJob GmbH und Volkshochschule.
(Foto: RMB/Heinz Margielsky)
Jetzt teilen:
Jetzt teilen:
GEISENHEIM - Die volkstümliche Wortschöpfung „Palazzo Protzo“ kommt noch einmal aus berufenem Mund zur Geltung, als die ProJob GmbH und die Volkshochschule (VHS) ihr neues Domizil an der Geisenheimer Chauvignystraße 21 vorstellen. Landrat Frank Kilian (parteilos) wünscht sich indes, dass es sich dabei „hoffentlich um einen ehemaligen Namen“ handelt: „Haus der Weiterbildung“ gefällt ihm besser.
Die beiden „Schwestergesellschaften“ des Landkreises, die seit den 1990er Jahren kooperieren, sind im Mai in den ehemaligen Verwaltungstrakt von MAN Roland eingezogen. Eingedenk einer Station in der früheren Rabanus-Maurus-Schule in Winkel meint Christoph Burgdorf, einer von zwei Geschäftsführern von ProJob: „Wir sind zu den Wurzeln zurückgekehrt.“
„Die Räume und die Lage sind ideal“
„Das ist auch für die Stadt ein Gewinn, die Standort-Entscheidung war genau richtig“, findet Kilian. Direkt benachbart in der Chauvignystraße waren ProJob und Volkshochschule einst lange zu Hause. Zu den „Verknüpfungspunkten“, von denen Bürgermeister Christian Aßmann (parteilos) spricht, zählen die Nähe zu den Beruflichen Schulen Rheingau. „Die Räume und die Lage sind ideal“, fasst VHS-Leiter Holger Lamm die Vorzüge zusammen.
Wie mehrfach hervorgehoben wird, spielt die Familie Gallo vom Bauzentrum Reichwein als Vermieterin ebenfalls eine wichtige Rolle – indem sie die Umbauten unterstützt und eine Dachterrasse mit Blick auf Schloss Johannisberg ermöglicht hat. Das Gebäude ist nun Arbeitsplatz für 27 Mitarbeiter beider Einrichtungen – Honorarkräfte kommen noch hinzu. Betreut werden insgesamt rund 400 Kunden, so Martin Glaub, der andere Geschäftsführer der ProJob. Über 100 Kunden dürften jeweils täglich in dem Haus ein- und ausgehen.
Die „Gesichter“ von ProJob und Volkshochschule an Ort und Stellle, Silke Nardello und Marion Herber, geben zusammen mit ihren Kollegen den Besuchern am Tag der offenen Tür einen Eindruck davon, was sich im Gebäude im Sinne der Weiterqualifizierung alles abspielt: So arbeiten Ausbildungslotsen für Schulabgänger an der Chauvignystraße. Junge Leute erhalten bei Bedarf Nachhilfe und sozialpädagogische Förderung im Rahmen einer „kooperativen Ausbildung“.
Wenige Türen weiter befindet sich die Clearingstelle für Menschen mit psychischen Problemen. Projekte für geflüchtete Menschen werden angeboten. Die Volkshochschule veranstaltet zudem Integrationskurse und Lehrgänge zu den Themen „Deutsch als Zweitsprache“ und Alphabetisierung. Gesundheitstage für Firmen stehen neu auf dem Programm. Überdies werden Erwachsenenbildung, Bildungsurlaube und die Qualifikation von Tagespflegeeltern organisiert.
Den Titel „vorTREFFlich“ trägt ein Projekt für Langzeitarbeitslose; sie betreiben an der Chauvignystraße ein Bistro und einen Second-Hand-Shop, jedermann kann dort einkaufen. Zum Tag der offenen Tür sind weitere Einblicke möglich, etwa in die Werkstatt. Upcyceln steht hoch im Kurs auf dem Weg zum ersten Arbeitsmarkt. „Angefangen haben wir mit Paletten-Möbeln“, erläutert Petra Simantke von ProJob GmbH.