Wie geht man mit Geld um, handelt und bessert nebenbei auch das Taschengeld etwas auf? Das lernen Kinder auf dem Flohmarkt im Kinder- und Jugenddorf Erbach.
Von Claudia Kroll-Kubin
Von Kindern für Kinder: der Flohmarkt im Bethanien Kinderdorf in Eltville.
(Foto: DigiAtel/Heibel)
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ERBACH - Wie geht man mit Geld um, handelt und bessert nebenbei auch das Taschengeld etwas auf? Beim Flohmarkt im Bethanien Kinder- und Jugenddorf konnten sich am Feiertag zum 3. Oktober Kinder wieder einmal selbst als Verkäufer beweisen. „Von Kindern für Kinder“ lautete das Motto der nunmehr zweiten Auflage des Flohmarktes, den das Kinderdorf auf dem gesamten Kinderdorfgelände auf der Marienhöhe veranstaltete und bei dem Kinder im Alter von sechs bis 16 Jahren hinter den knapp 50 Verkaufsständen ihre Ware präsentierten.
Ob Kinderkleidung, Spielsachen, Bücher oder Fahrräder, schon in der ersten Stunde waren die besten Stücke weg. „Wir sind zufrieden und haben schon einiges verkauft“, sagt Anthony vom Kinder- und Jugendrat des Kinderdorfes. Das Handeln hat ihm großen Spaß gemacht und auch vom oftmals so wichtigen Wechselgeld hatte er genug dabei.
Hemmschwellen abbauen
„Nach der guten Resonanz im letzten Jahr war klar, wir wollen wieder einen Flohmarkt von Kindern für Kinder machen und auch heute kann er sich absolut wieder sehen lassen“, freut sich Thomas Kunz, der Kinderdorfleiter, über das bunte Treiben. Wobei er betont, dass Sinn und Zweck des Flohmarktes letztlich auch ein Schritt sei, sich als Kinderdorf mehr nach außen hin zu öffnen, die Leute verstärkt hereinzuholen und etwaige Hemmschwellen abzubauen. Erfreulich sei zudem, dass die Verkäufer des Flohmarktes aus der gesamten Region gekommen sind, von Wiesbaden bis Schlangenbad, und nicht eben nur aus dem Rheingau, merkt Christina Bergold an. Sie ist im Bethanien Kinder- und Jugenddorf für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig.
Auf eine Standgebühr wie bei anderen Flohmärkten hat man verzichtet. Stattdessen sollten die Standbetreiber eine Kuchenspende mitbringen. Das Ergebnis ist ein durchaus vielversprechendes Kuchenbuffet, das sich sehen lassen kann. Wunderbar, wie Kinderdorfleiter Kunz findet, denn der Erlös aus dem Kuchenverkauf soll in die Arbeit des pädagogischen Fachdienstes einfließen, der immerzu neues Material und Werkzeugergänzungen zum Werkeln oder Basteln gut gebrauchen kann.
„Generell können wir Spenden für allerlei Materialien immer gebrauchen“, setzte Christina Bergold einen Appell und nannte den neu geschaffenen, großen Bauspielplatz auf dem Freigelände des Kinderdorfes, auf dem die Kinderdorfkinder sägen, hämmern und kreative Hütten aus Holz bauen können. Ein idyllischer Ort mit herrlichem Blick über die Reben und den Rhein, wobei auch in der integrierten Matschanlage, neben dem Holzhüttenbau so richtig drauflos gematscht werden darf.
Alles in allem ein bunt-fröhliches Flohmarkttreiben, das neben Speis und Trank den Tag im Kinderdorf für Groß und Klein noch mit einer Zaubershow von Zauberer „Zinnobro“ versüßte.