Fortschreibung statt Neuaufstellung: Damit kann sich die Ökopartei in Sachen Flächennutzungsplan nicht anfreunden – und übt nun Kritik an Bürgermeister Patrick Kunkel.
ELTVILLE - (olko). Dass der angekündigte neue Flächennutzungsplan (FNP) nun doch nicht kommt, enttäuscht die Eltviller Grünen. Stattdessen solle es ein „Weiter so“ mit einer ortsteilbezogenen Kirchturmpolitik, Planung von Flächen Stückchen für Stückchen, je nach Interessenlage und ohne einen Blick auf das Gesamte geben, werfen sie Bürgermeister Patrick Kunkel (CDU) vor. Wie berichtet, soll laut dem Rathauschef der alte FNP von 1984 jeweils bei konkreten Projekten fortgeschrieben werden.
Außerdem entfache man so „keinen unnötigen Ärger“, hatte Kunkel im Gespräch mit dieser Zeitung die Entscheidung begründet. Das halten die Grünen nicht für den richtigen Ansatz. Von Beginn an sei klar gewesen, dass Planungen auf Widerstände stoßen könnten; genau deshalb seien umfangreiche Gespräche und ein dialogorientiertes und ausführliches Verfahren beschlossen worden.
Eltviller Grüne sprechen von „Hinterzimmerentscheidung“
„Es war ja schon ein Gremium zur Vorbereitung beschlossen worden, die Mitglieder waren benannt“, heißt es in der Mitteilung der Grünen. Daher sei völlig unverständlich, warum Kunkel seine Bedenken nicht schon innerhalb des vergangenen Jahres angemeldet habe. Die Bevölkerung und die gewählten Mitglieder des entsprechenden Gremiums werden nach Meinung der Grünen „mit dieser Hinterzimmerentscheidung“ vor den Kopf gestoßen.
„Mit der Aufstellung des neuen FNP hätte es für Eltville die Chance gegeben, einmal wirklich konzeptionell und zukunftsorientiert zu planen. Bürger sollten in den Prozess einbezogen werden“, sagte die Ortsverbandsvorsitzende Jutta Gadamer. Gerade die Bürgerbeteiligung in den vorgesehenen Versammlungen wäre ein starkes Signal für die Stadtentwicklung gewesen und hätten gezeigt, was die Menschen in Eltville und den Ortsteilen wirklich wollten.
Aus Sicht der Grünen ist es auch nicht nachvollziehbar, dass man nun mit einem 34 Jahre alten Plan weiter die Zukunft der Stadt gestalten wolle. „Die vorgeschlagene Lösung der Weiterentwicklung bei Bedarf lässt den gesamtstädtischen Blickwinkel völlig außer Acht. Gerade auch weil das Thema des Radverkehrs in der Stadt angepackt werden soll, braucht es eben eine ortsteilübergreifende Planung“, erklärt der Fraktionsvorsitzende Guntram Althoff.