Er führt zu 16 Stadtrundgängen und kann über ein Mobiltelefon aufgerufen werden. Neben historischen Daten wurden auch Erzählungen, Sagen und Anekdoten einbezogen.
Von Sabine Gorenflo
Präsentieren den Aufsteller mit QR-Code (von links): Claudia Ufken, Geschäftsführerin des Kur- und Verkehrsvereins, Michael Abel vom Bistro "Altes Arthaus", der dafür sorgt, dass der QR-Code sichtbar aufgestellt ist, Christine Zips und Werner Röhrig. Foto: Sabine Gorenflo
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WEILBURG - Weilburg neu entdecken: Das können Besucher und Einheimische bei besonderen Stadtrundgängen in der barocken Residenzstadt mittels eines QR-Codes. Ein Aufsteller mit dem Pixel-Quadrat befindet sich auf dem Marktplatz in Höhe des Bistros "Altes Arthaus", ein zweiter beim Hotel "Am Bahnhof". Kleinere Tafeln mit dem QR-Code befinden sich auch in den Schaufenstern vieler Weilburger Geschäfte.
"Gedacht ist der Stadtrundgang für Einzelreisende und spontane Besuche in der Stadt, wenn aus zeitlichen Gründen keine Stadtführung beim Kur- und Verkehrsverein möglich ist", sagte Christine Zips, Vorsitzende des Vereins "Weilburger Forum". Der Verein habe beide Aufsteller in Auftrag gegeben.
Heilkundige Wölwa und eine Falschgeld-Münze
Die Stadtrundgänge, 16 an der Zahl, sind historisch-literarisch konzipiert und können über ein Mobiltelefon aufgerufen werden. "Neben historischen Daten zur Stadtgeschichte wurden auch Erzählungen, Sagen und Anekdoten einbezogen", sagte Werner Röhrig, ehemaliger Vorsitzender. Jede Station kann einzeln durch Anklicken aufgerufen werden. Die vielfältigen thematischen Rundgänge durch die Stadt mit sachkundiger Führung des Kur- und Verkehrsvereins behielten natürlich weiterhin ihre wichtige Bedeutung.
Die Station eins informiert über König Konrad und das "Weilburger Testament". Hier wird unter anderem erzählt, dass das Denkmal für König Konrad I. für eine außergewöhnliche historische Begebenheit steht. Es wird erklärt, wer König Konrad war und warum der Weilburger nur für kurze Zeit König war.
Station zwei ist das Landtor. Dort gibt es Infos über das Tor und die alte katholische Kirche. Die dritte Station gibt Auskunft über das Amtsgericht und das Palais der Familie von Gagern. Besucher hören hier unter anderem, dass das Gebäude 1775 als herzogliches Amtshaus erbaut wurde, in dem Heinrich von Gagern, Präsident der ersten deutschen Nationalversammlung von 1848, seine Kindheit verbrachte.
Der Hauseley-Felsen und die Sage der Wölwa stehen auf der vierten Station auf dem Programm. Dort erfahren die Zuhörer, dass sich um den Felsen eine Sage rankt, die von der heilkundigen Frau Wölwa und ihrem Sohn Hermann handelt. Am Ende der Erzählung wird Gästen geraten, bis zum Parkdeck zu gehen und hinunter zur Lahn zu schauen. Dort stehen zwei große Gebäude, die heute als Feuerwehrstützpunkt, Wohnungen und Vereinsheime genutzt werden. Station fünf behandelt dieses Gebäude, die Hainkaserne. Dort befand sich ursprünglich die Nassauische Münze. Dort soll nicht nur landeseigenes Geld geprägt worden sein. Im Auftrag von Graf Johann Ernst wurde auch Falschgeld hergestellt.
Später wurden die Gebäude als Kaserne eines nassauischen Bataillons und ab 1877 als Unteroffizier-Vorschule genutzt. Wer weiterhört, erfährt die Geschichte des Weilburger Kadettenmordes.
Zehnte Station ist der Schlossgarten
Station acht führt auf den Schlossplatz und gibt Infos zum Denkmal von Herzog Adolph von Nassau, das vor dem Bergbau- und Stadtmuseum steht. Von dort geht es zur zehnten Station, in den Schlossgarten. Dort gibt es viel Wissenswertes über den Garten und die Orangerien. Bei der elften Station wird die Postkutschenromantik beschrieben und es wird die Geschichte "Das steinerne Hündchen - Beispiel für die Treue zum Landesherrn" erzählt.
Die weiteren Stationen führen auf den Marktplatz, zur Schlosskirche, in die Untere Orangerie, den Schiffstunnel und zum Kalvarienberg.