In Hochheim soll bis 2021 eine internationale Tennis Akademie entstehen. Am Donnerstag wurden die Pläne für das Projekt vorgestellt - gemeinsam mit Namensgeber Boris Becker.
Von Stephan Crecelius
Sportredaktion Wiesbaden
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MAINZ-KASTEL - Die Pläne sind groß, das Projekt gigantisch: In Hochheim soll die „Boris Becker International Tennis Academy“ entstehen. Auf einer Pressekonferenz, moderiert von Rolf Töpperwien, in Mainz-Kastel äußerten sich nun Namensgeber Boris Becker, Initiator Khaled Ezzedine, Dirk Westedt (Bürgermeister der Stadt Hochheim am Main) und Peter Schmidt zu den Plänen. „Wo Boris Becker draufsteht, muss auch Boris Becker drin sein“, sagt der sechsfache Grand-Slam-Champion, der das Gelände selbst mit Ezzedine bereits abgegangen ist.
Wie der Beiname „International“ schon verrät: In der Akademie sollen Kinder und Jugendliche aus aller Welt trainieren. „Entscheidend ist für mich die Leidenschaft für den Sport“, sagte Becker, der - genau wie Ezzedine - aber auch die Bedeutung der schulischen Ausbildung herausstrich. Diese soll Dr. Gerhard Obermayr aus Wiesbaden übernehmen. Denn eine Garantie, sportlichen Erfolg zu haben, könne kein Trainer der Welt geben, sagt Becker, der seine Philosophie vom Tennissport an den Nachwuchs weitergeben will. Und dafür in Hochheim - auch wegen der Nähe zum Frankfurter Flughafen - einen bestens geeigneten Standort sieht.
Auch Hobbyspieler können einen Tennisplatz mieten
Das Gesicht hinter dem Plan ist freilich Ezzedine, dessen zwei Kinder aktuell eine internationale Tennisakademie in Nizza besuchen. Der Wiesbadener Immobilienunternehmer wird, so der Plan, die „Boris Becker Tennis Academy“ bis Frühjahr 2021 bauen, die Kosten sollen bei 20 Millionen Euro liegen. Die Kosten für ein Jahr in der Akademie würden bei rund 50.000 Euro liegen, verriet Ezzedine. Damit bewege man sich in dem Rahmen, der bei vergleichbaren Akademien aufgerufen werden. „Da ist dann alles drin.“ Was nicht heißt, dass die Akademie ausschließlich dem Leistungssport dient. Auch der Hobbyspieler soll die Möglichkeit haben, ganz normal einen Platz zu mieten - oder einfach ein Wellnesswochenende auf der Anlage zu verbringen. Es seien viele Faktoren, die das Ganze am Ende finanziell erträglich machen würden, sagt Ezzedine.
Der ehemalige Tennisspieler Boris Becker stellt sich nach der Pressekonferenz anlässlich der in Hochheim geplanten "Boris Becker International Tennis Academy" den Journalisten.
(Foto: Boris Roessler/dpa)
In Hochheim sind 21 Plätze - darunter die größte Indoor-Tennishalle der Welt-, Hotel und Restaurant sowie ein Boris-Becker-Museum geplant. Als Verwaltungsdirektor soll Peter Schmidt, Ehrenpräsident des deutschen Arbeitgeberverbandes, fungieren. In der fertiggestellten „Boris Becker Tennis Academy“ sollen letztlich rund 270 Schüler, betreut von 65 Mitarbeitern - darunter 20 bis 30 Trainer - aufgenommen werden. „Es gibt einen großen Topf an Bewerbern“, sagte Ezzedine, zu der Frage, wie die Trainer gewonnen werden sollen. Darunter seien bekannte und unbekannte Namen - die in Zukunft bekanntgegeben werden sollen.