Schornstein droht auf Gebäude der Hochschule Darmstadt zu stürzen
Schrecken bei Mitarbeitern und Studenten der Hochschule Darmstadt: Ein Teil der Fassade des gegenüberliegenden ECHO-Gebäudes war auf die HDA-Immobilie in der Schöfferstraße 10 auf die Straße gestürzt. Gegen 16 Uhr musste deshalb geräumt werden.
Von Annette Wannemacher-Saal
Lokalredakteurin Darmstadt
Wegen Einsturzgefahr der Fassade des ehemaligen ECHO-Rotationsgebäudes musste am Montagnachmittag die Schöfferstraße gesperrt und ein HDA-Gebäude geräumt werden. Foto: Torsten Boor
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DARMSTADT - Um kurz nach 16 Uhr steht am Montagnachmittag fest: "Unser Gebäude muss sofort geräumt werden", so der Sprecher der Hochschule Darmstadt (HDA), Simon Colin. Auch er hat sein Büro in der lang gestreckten, von der HDA angemieteten Immobilie in der Schöfferstraße 10 im ehemaligen Verlagsviertel.
Dort war es am Nachmittag zu turbulenten Szenen gekommen. Kurz nach der Mittagszeit war ein Teil der Fassade des gegenüberliegenden Gebäudes auf die Straße gestürzt, die wiederum nur halbseitig gesperrt war. "Plötzlich fiel ein großer Brocken auf das Grundstück vor unserem Fenster. Und die ganze Straße war übersät mit Scherben und Gestein", sagt Mario Seger, Leiter der Abteilung Weiterbildung und Duales Studium der Hochschule Darmstadt.
Mit seinem Team sitzt Seger vis-à-vis des ehemaligen ECHO-Rotationsgebäudes. Nach dem Verkauf des Verlagshauses sind die Abrissarbeiten auf dem 18.000 Quadratmeter großen Gelände zwischen Stephanstraße, Holzhofallee und Schöfferstraße inzwischen voll im Gange.
Wegen Einsturzgefahr der Fassade des ehemaligen ECHO-Rotationsgebäudes musste am Montagnachmittag die Schöfferstraße gesperrt und ein HDA-Gebäude geräumt werden. Foto: Torsten Boor
Foto: Feuerwehr Darmstadt
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Am Mittwoch wurden sie zumindest im östlichen Bereich der Baustelle komplett gestoppt. Dazu war es gekommen, nachdem Seger beim Darmstädter Bauaufsichtsamt angerufen hatte, die wiederum gegen 14 Uhr einen Kollegen zur Baustelle schickten. Er veranlasste die Sperrung der Schöfferstraße in deren südlichen Teilstück zwischen Holzhofallee und dem Parkplatz der Hochschule Darmstadt.
Stadt: Bauherr muss für Sperrung sorgen
Warum diese Komplettsperrung nicht schon vor Beginn der Abrissarbeiten erfolgt war, konnte bis bis zum Abend weder die Stadt Darmstadt noch das Abrissunternehmen, die Firma BMS aus Monzingen (Landkreis Bad Kreuznach), beantworten. Die Mitarbeiter der Firma äußerten sich vor Ort nicht. Bei der telefonischen Nachfrage wurde unvermittelt aufgelegt. Die Stadt Darmstadt hingegen: "Für die Sperrung während der Abrissarbeiten muss der Bauherr sorgen", so deren Sprecher Klaus Honold.
Während zwischen 14 und 16 Uhr Chaos auf der Schöfferstraße herrschte, weil ständig Autos in die Straße fuhren und in haarsträubenden Wendemanövern versuchten, wieder umzudrehen, wurde Polizei und Feuerwehr benachrichtigt. "Die Polizeibeamten sind gegen 16 Uhr in unser Gebäude gekommen und haben die sofortige Räumung angeordnet", so Simon Colin. Etwa 50 HDA-Mitarbeiter waren betroffen.
Um 16.45 Uhr sei das Gebäude leer und die Straße komplett gesperrt gewesen, sagt Sebastian Trapmann von der Polizei-Pressestelle. Dies sei notwendig gewesen, da auch ein rund 15 Meter hoher Schornstein an dem Abrissgebäude drohte, auf das Hochschulgebäude zu stürzen.