Verkehrschaos, überfüllte Hotspots - die Bilder vom vergangenen Wochenende sollen sich nicht wiederholen. Dafür sollen in den einzelnen Regionen Sperrungen sorgen. Ein Überblick.
RHEIN-MAIN. Das schneereiche Winterwetter und der eintönige Pandemie-Alltag lockt zahlreiche Natursuchende in die hessischen Mittelgebirge. Am vergangenen Wochenende kam es deshalb an verschiedenen Orten zeitweise zur Überlastung von Straßen und Parkplätzen. Die Behörden in Hessen erwarten auch an diesem Wochenende kein Abflauen des Besucheransturms. Um ein Verkehrschaos zu vermeiden, setzen die Polizei und die betroffenen Kreise auf unterschiedliche Regeln.
Wiesbaden: Parkplätze rund um Hohe Wurzel gesperrt
Bei Wiesbaden werden seit Freitag die Parkplätze rund um die Hohe Wurzel entlang der Landesstraße 3037 bis auf weiteres für den Verkehr gesperrt. Die Sperrung erfolge zum Schutz der Verkehrsteilnehmer, teilte Hessen Mobil am Freitag mit. Aufgrund der Schneefälle der vergangenen Tage seien die Parkplätze vereist und verschneit. Die Ausfahrten der Parkplätze blieben am Freitag noch bis 21 Uhr geöffnet, von Samstag an seien sie vollständig blockiert.
Landesstraßen rund um Feldberg gesperrt
In der Region rund um den Großen Feldberg sollen am Wochenende bis einschließlich Montag mehrere Landesstraßen gesperrt werden. Das kündigte der Hochtaunuskreis in Bad Homburg an. Anwohner würden gebeten, ihren Personalausweis mitzuführen. Betroffen sind unter anderem Landesstraßen durch den Glashüttener Ortsteil Oberems sowie die Zufahrt nach Königstein-Falkenstein. Der Bereich rund um das Taunus-Informationszentrum an der Hohemark werde von der Polizei kontrolliert.
Wegen Schneebruchs und umgestürzter Bäume sei ein Besuch der Feldbergregion gegenwärtig nicht sinnvoll, erklärte der Erste Kreisbeigeordnete, Thomas Schorr. Auf den wenigen begehbaren Wegen und Hängen könnten die Corona-Regeln aufgrund des hohen Besucherinteresses nur schwer eingehalten werden. Die Zufahrtsstraßen zum Gipfel sind schon seit längerem gesperrt.
Sperrungen auch in Südhessen angekündigt
Auch in Südhessen will man den zahlreichen Tagesausflüglern Herr werden. "Uns blutet das Herz", sagte Kornelia Horn von der Odenwald Tourismus GmbH. "Man kann das absolut nachvollziehen, absolut, dass Familien mit Kindern raus wollen." Die Pandemie-Lage lasse jedoch keine Menschenmassen zu. Horn zufolge sind die Zufahrtsstraßen zur Neunkircher Höhe und zum Katzenbuckel gesperrt. Bei Oberzent-Beerfelden sei ein Parkplatz nahe der Bundesstraße geschlossen.
Gemütlich wird es am Wochenende in den Höhenlagen nicht: Am Samstag wird es im Bergland laut Deutschem Wetterdienst (DWD) minus 2 Grad kalt, ein Riss in der Wolkendecke ist nicht in Sicht. In der Nacht auf Sonntag sinken die Temperaturen auf minus 7 Grad, der DWD warnt vor stellenweise glatten Straßen. Auch am Sonntag bleiben die Temperaturen unter dem Gefrierpunkt, vereinzelt klart der Himmel auf.
Parkplätze in Osthessen schließen
Auch in Osthessen rüstet man sich. Im Vogelsbergkreis sollen die Zufahrtsstraßen zum Hoherodskopf und zur Herchenhainer Höhe weiter zwischen 9 und 16 Uhr gesperrt bleiben. Dies soll zunächst bis zum 12. Januar gelten, teilte der Kreis mit.
In der Röhn schließen der Kreis Fulda und die Stadt Gersfeld die touristischen Parkplätze und Zufahrten zur Wasserkuppe komplett, wie es in einer gemeinsamen Mitteilung hieß. Bereits am Dreikönigstag hatte die Polizei die Zufahrten zu Parkplätzen verstärkt reguliert.
Die Sperrungen am Wochenende gelten einer Sprecherin des Kreises Fulda zufolge am Samstag und Sonntag zwischen 9 und 16 Uhr. Es sei verständlich, dass die Leute Erholung suchten, so die Sprecherin.
Aber: "Der Appell an Eigenverantwortung geht bei vielen Leuten ins Leere." Die Polizei werde vor allem überwachen, dass nicht etwa auf die Straßenränder ausgewichen werde.
Von dpa