Nur drei statt vier Spuren: Neuer Brückenärger auf A66 bei Wiesbaden

Ursprünglich war die Salzbachtalbrücke für viel weniger Fahrzeuge ausgelegt. Foto: Torsten Boor
WIESBADEN - Der Abriss und der Neubau der Salzbachtalbrücke werden für die Autofahrer auf der A66 deutlich schlimmer als erwartet. War bislang stets davon die Rede, dass es während der gesamten Bauzeit zwei Fahrspuren in jede Richtung gibt, heißt es nun plötzlich, dass für die ersten drei Jahre insgesamt nur drei Spuren möglich seien. Das könnte zu Rückstaus bis ins Stadtgebiet führen, befürchten Wiesbadens Verkehrsplaner und bringen ein Lkw-Fahrverbot während der Bauarbeiten ins Spiel. Dann wären auch vier Spuren möglich.
Erst vor wenigen Tagen erfuhr die Stadt von der Reduzierung der Fahrspuren. Ein neues Gutachten habe die Umplanung notwendig gemacht, erklärte Alexander Pilz, Regionalbeauftragter des Landesbetriebs Hessen Mobil am Donnerstag während einer Präsentation der Baumaßnahme vor Politikern und Verkehrsplanern der anliegenden Kommunen. Geplant sei nach wie vor, den gesamten Verkehr über eine Hälfte des 54 Jahre alten Bauwerks zu führen, während die andere Hälfte abgerissen und neu gebaut wird.
Lkw-Fahrverbot wäre die Alternative
Doch trotz massiver Verstärkung der Pfeiler sei eine Brückenhälfte vor allem in den Radbereichen nicht in der Lage, den gesamten Verkehr mit täglich rund 80.000 Fahrzeugen, darunter 7500 Lkw, aufzunehmen. Deshalb sei die Beschränkung auf drei Spuren „alternativlos“, so Pilz.
„Das ist ein Sachverhalt, den wir sehr kritisch sehen“, sagte Wiesbadens Verkehrsdezernent Andreas Kowol. Das Lkw-Fahrverbot bezeichnete er als „Alternative zur Alternativlosigkeit“. Problematisch sei indes, räumte er ein, Ausweichstrecken für die Lastwagen zu finden. Infrage kommt dabei aus seiner Sicht insbesondere der Mainzer Ring (A60) inklusive der bald halbseitig fertiggestellten Schiersteiner Brücke. Andernfalls sieht er erhebliche Verkehrsprobleme auf Biebrich, Schierstein, Amöneburg, Kostheim, Kastel und den Bereich Mainzer Straße zukommen.
„Das ist ein Sachverhalt, den wir sehr kritisch sehen“, sagte Wiesbadens Verkehrsdezernent Andreas Kowol. Das Lkw-Fahrverbot bezeichnete er als „Alternative zur Alternativlosigkeit“. Problematisch sei indes, räumte er ein, Ausweichstrecken für die Lastwagen zu finden. Infrage kommt dabei aus seiner Sicht insbesondere der Mainzer Ring (A60) inklusive der bald halbseitig fertiggestellten Schiersteiner Brücke. Andernfalls sieht er erhebliche Verkehrsprobleme auf Biebrich, Schierstein, Amöneburg, Kostheim, Kastel und den Bereich Mainzer Straße zukommen.
Hessen Mobil hingegen winkt ab. Man habe den Vorschlag geprüft und verworfen, so Alexander Pilz. Grund: Vor allem die Überwachung eines Lkw-Verbots sei „hochproblematisch“.
Inzwischen drängt die Zeit. Voraussichtlich schon am 25. Juli soll der Dreispur-Betrieb beginnen. Dabei soll es wegen der Pendlerströme jeweils von 22.30 bis 13.45 Uhr zwei Fahrstreifen in Richtung Frankfurt geben und eine in Richtung Rüdesheim, von 14.15 bis 22 Uhr dann zwei Spuren in Richtung Rüdesheim und eine nach Frankfurt. Die halbe Stunde dazwischen werde benötigt, um mit mobilen Absperrtafeln die Verkehrsrichtung der mittleren Spur zu wechseln.
Inzwischen drängt die Zeit. Voraussichtlich schon am 25. Juli soll der Dreispur-Betrieb beginnen. Dabei soll es wegen der Pendlerströme jeweils von 22.30 bis 13.45 Uhr zwei Fahrstreifen in Richtung Frankfurt geben und eine in Richtung Rüdesheim, von 14.15 bis 22 Uhr dann zwei Spuren in Richtung Rüdesheim und eine nach Frankfurt. Die halbe Stunde dazwischen werde benötigt, um mit mobilen Absperrtafeln die Verkehrsrichtung der mittleren Spur zu wechseln.
Auswirkungen für den Stadtverkehr in Wiesbaden?
Pilz räumte ein, dass es bislang keinerlei Berechnungen gibt, wie sich das auf den Stadtverkehr auswirkt. Uwe Conrad, Wiesbadens oberster Verkehrsplaner, wirkte konsterniert: „Nachher ist es zu spät.“„Die Brücke gehört zu den schlechtesten in Hessen“, hatte Pilz zuvor den Grund für den Abriss erklärt. Vierspurig wird der Verkehr erst wieder fließen, wenn der neue südliche Abschnitt der Brücke ab 2020 zur Verfügung steht. 2022 soll der Neubau komplett fertig sein. Die Kosten werden auf 80 Millionen Euro beziffert.