Leichenteile stammen von 40 Jahre alter Frau aus Darmstadt

Archivfoto: Torsten Boor
DARMSTADT - Nach dem Fund der Leiche einer 40 Jahre alten Frau in einer Wohnung eines Mehrfamilienhauses im Fritz-Dächert-Weg im Süden von Eberstadt wurde am Freitagnachmittag gegen den 34 Jahre alten tatverdächtigen Lebensgefährten ein Haftbefehl wegen Totschlags erlassen.
Staatsanwalt Joachim Hauschild hatte bereits am Freitagvormittag auf Anfrage dieser Zeitung bestätigt, dass gegen den Mann der dringende Tatverdacht besteht, seine Lebensgefährtin am Donnerstag in der gemeinsamen Wohnung getötet zu haben. Am Nachmittag teilte Oberstaatsanwalt Knut Happel nach mehrstündiger Vernehmung des Tatverdächtigen mit, dass der Mann die Tötung der Frau bestreitet, die Zerteilung der Leiche aber eingeräumt habe.
Der Mann hatte am Donnerstag um die Mittagszeit die Polizei verständigt und über die Leiche in der Dachgeschosswohnung am Fritz-Dächert-Weg informiert. Polizisten fanden daraufhin Leichenteile. "Die Leiche war nicht in dem Zustand, in dem man Leichen gewöhnlich vorfindet", erläuterte Staatsanwalt Hauschild am Freitag, ohne Details zu nennen. "Aus ermittlungstaktischen Gründen halten wir uns da mit Einzelheiten zurück, die Leiche war jedenfalls nicht vollständig", so der Staatsanwalt.
Eine Obduktion habe nach Angaben der Staatsanwaltschaft "sichere Anhaltspunkte dafür erbracht, dass es sich um die Leiche der 40-jährigen Bewohnerin handelt." Zudem habe die Obduktion "auch belastbare Anhaltspunkte für einen gewaltsamen Tod ergeben."
Nachbarn berichten von Alkohol- und Drogenproblemen
Wie Oberstaatsanwalt Knut Happel am Abend weiter mitteilte, dauern die Ermittlungen an: "Es erfolgt eine Nachschau, ob frühere polizeiliche oder gerichtliche Vorgänge hinsichtlich des Beschuldigten vorliegen." Außerdem werde geprüft, ob "Anhaltspunkte für Zweifel an seiner psychischen Gesundheit bestehen."
Die Polizei hat inzwischen bestätigt, dass das Paar bei der Polizei bekannt war. So seien Beamte wiederholt wegen diverser Streitereien und Ruhestörungen zu den Beiden gerufen worden. Außerdem sei das Paar auch wegen Drogendelikten aufgefallen. Die Staatsanwaltschaft äußerte sich dazu nicht.
Nachbarn hatten am Donnerstag gegenüber dieser Zeitung von Alkohol- und Drogenproblemen des Paares berichtet. "Die Frau hat ständig Schläge bekommen, vor zwei Jahren habe ich ihr mal geholfen, dann hat sie ihn rausgeworfen, plötzlich war er wieder da, so ging das hin und her, sie wurde den irgendwie nicht los", schilderte eine Nachbarin.
Der Mann wurde nach den Vernehmungen am Abend in Untersuchungshaft gebracht.