Geburtstagsparty in Ingelheim trotz Corona-Infektion

INGELHEIM - Allzu sorglos haben Jugendliche am Freitagabend in der Ingelheimer Moschee einen 18. Geburtstag gefeiert. Der Bruder des Geburtstagskindes war positiv auf das Coronavirus getestet worden und nahm nicht an der Feier teil. Trotzdem hätte sich der 18-Jährige als enger Angehöriger laut Gesundheitsamt in Quarantäne begeben müssen. Da nutzte es auch nichts, dass er beteuerte, seinen Bruder seit Tagen nicht gesehen zu haben, obwohl der im gleichen Haushalt lebt. Nach Angaben der Polizei Ingelheim zeigte sich der Vorsitzende des türkisch-islamischen Kulturvereins, der die Moschee betreibt, über die Sorglosigkeit der jungen Leute erschüttert. Die Beamten hatten ihn verständigt, lösten die Feier auf. Der Vorsteher verschloss das Gebäude und wollte am Samstagmorgen eine gründliche Reinigung veranlassen. Am Sonntag war beim Kulturverein für die AZ niemand erreichbar.

Laut Polizeit hatte ein Zeuge am Freitag gegen 21 Uhr bei der Polizei angerufen und mitgeteilt, es finde eine größere Geburtstagsfeier in der Moschee statt. Der Bruder des Geburtstagskindes sei positiv auf Covid-19 gestestet worden. Die Polizisten kontrollierten die Festgäste, stellen fest, dass feiernde Männer im Obergeschoss keinen Mund-Nasen-Schutz trugen, im Kellergeschoss saßen einige Frauen unter Einhaltung der Abstandsregeln bei offenen Fenstern am Tisch. Einige Personen verließen fluchtartig das Gebäude, als die Polizei auftauchte, konnten jedoch vor der Tür aufgehalten und kontrolliert werden. Die Personalien aller Feiernden wurden festgehalten und an das Gesundheitsamt weitergegeben. Ordnungswidrigkeiten- und eventuell folgende Strafanzeigen stehen im Raum.