Gardisten in voller Pracht - 5000 Besucher bei Mainzer Neujahrsumzug

Ein voller Marktplatz vor dem Mainzer Dom beim Neujahrsumzug der Garden. Foto: hbz/ Kristina Schäfer
MAINZ - Na, das fängt ja gut an! Die Queen mit Entourage macht am Ernst-Ludwig-Platz Station – und das nur, um den Generalfeldmarschall der Mainzer Ranzengarde, Thomas Thelen zu überraschen. Gut, die echte Queen war‘s nicht, vielmehr verbarg sich der Kassierer der Garde, Harald Krueger, unter dem blauen, gardinenähnlichen Gewand. Der britische Humor sei ihr flöten gegangen, meinte die „Majestät“, Abhilfe könne nur die Mainzer Fastnacht schaffen. Worauf zunächst ein Piccolöchen mit Thomas Thelen geleert wurde.
Und noch ein besonderes Gefährt war diesmal Teil des Neujahrsumzugs: ein Motivwagen. Den hatte Wagenbauer Dieter Wenger mit auf die Reise geschickt – schließlich will der Mainzer Carneval-Verein (MCV) auch nach einem turbulenten Jahr Humor beweisen. Ein Narr mit leerer Kasse rollte über die Neujahrsstraßen – und hält sein Schild hoch: „Es Geld is knapp beim MCV, drum bitten wir euch mit Helau, damit die Kass‘ wird widder voll, kaaft Zugplakettcher, des wär toll.“
Zuschauer aus Nah und Fern
Die Stimmung am 1. Januar 2019, dem ersten Tag der neuen Kampagne ist hervorragend. Etwa 5000 Menschen, so schätzt der MCV, sind in die Stadt gekommen, um den Garden zuzujubeln; das sind noch einmal mehr Menschen als im vergangenen Jahr. Gerade 2019 haben die Garden schließlich Grund zu feiern. „Der Gardisten bunte Pracht erfreut ganz Meenz an Fassenacht“ – so lautet das neue Motto, das ab jetzt jedem Fastnachter in Fleisch und Blut übergegangen sein sollte.
Die Zuschauer am Wegrand kommen aus Nah und Fern. Da ist unter anderem ein Ehepaar aus Frankfurt: „Wir kommen jedes Jahr nach Mainz“, sagen die beiden. „Heute, an Neujahr, kann man viel mehr von den Garden und ihren schönen Uniformen sehen als an Rosenmontag.“
Dennoch sind die Vorbereitungen für die Straßenfastnacht natürlich schon in vollem Gang: „Der Zug ist gelegt“, verkündet Markus Perabo, Zugmarschall des Rosenmontagszugs. Die Reihung steht, kommende Woche sollen die Bescheide an die Vereine rausgehen.
Dennoch sind die Vorbereitungen für die Straßenfastnacht natürlich schon in vollem Gang: „Der Zug ist gelegt“, verkündet Markus Perabo, Zugmarschall des Rosenmontagszugs. Die Reihung steht, kommende Woche sollen die Bescheide an die Vereine rausgehen.
Fokus auf regionale Vereine
Wie bereits im vergangenen Jahr wolle der MCV die Zahl der Zugnummern überschaubarer gestalten – heißt, auch dieses Jahr soll der Fokus auf regionalen Vereinen liegen, alemannische Fastnachtsgruppen sollten eher außen vor bleiben. „Das hat sich bewährt“, sagt Markus Perabo. Er rechnet mit etwa 140 Zugnummern. MCV-Präsident Reinhard Urban ist ebenso zuversichtlich, was den Rosenmontagszug angeht. „Unser Sicherheitskonzept ist absolut aktuell; für Mainzer Verhältnisse haben wir das bestmögliche Konzept, um sicher feiern zu können, und das sowohl in den Sälen wie auch auf der Straße.“ Zunächst aber will er die lange Kampagne genießen. „Wir haben Zeit bis Anfang März“, sagt er, das sei entspannter, man könne die Saalfastnacht besser auskosten. „Ich freu mich drauf.“
Auch OB Michael Ebling, der den Narren vom Podest, hinter dessen Rolladen noch die Weihnachtsmarktkrippe steht, gleich mehrfach ein dreifach donnerndes Helau und Prost Neujahr zurief, startet ab sofort närrisch durch. Dennoch warten auch Herausforderungen in der noch ganz jungen Kampagne. „Wir werden viel Werbung für den Jugendmaskenzug machen müssen“, sagt er. Der Zug muss dieses Jahr aufgrund der neuen Winterferien zwei Wochen eher stattfinden – was das mit der Stimmung und der Zuschauerzahl macht, bleibt abzuwarten. Er wolle die Menschen in die Stadt einladen, so Ebling. „Diese Tradition darf nicht verloren gehen.“