Eintracht Frankfurt-Fans aus Wiesbaden: Kein Pokal, trotzdem stolz
Von Heinz-Jürgen Hauzel
Lokalredakteur Wiesbaden
Bei der "Choreo" im Stadion stehen die Kurstadt-Adler mitten unterm großen Eintracht-Transparent. Foto: Oliver Schulte
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WIESBADEN - Die Frankfurter Eintracht hat am Samstagabend das deutsche Pokalendspiel gegen Borussia Dortmund mit 1:2 verloren. Auch Wiesbadener Eintracht-Anhänger waren Augenzeugen des Finales im Berliner Olympiastadion.
Die "Lucky Eagles" sind mit großem Aufgebot in Berlin gewesen. Ausgerechnet die zwei Gründer des Wiesbadener Eintracht Fanclubs hatten nicht mitreisen können. Oliver Seel und Kai Gerbig, der alles hatte - Eintrittskarte, Flug und Hotel. Aber er musste sich einer Operation unterziehen, daheim bleiben und seinen Platz an einen Freund weitergeben. Er selbst saß am Samstagabend mit Oliver Seel in dessen Dotzheimer Wohnung vor dem Fernsehgerät. Den beiden erging's wie den Fanclub-Mitgliedern im Olympiastadion. "Natürlich waren alle ein bisschen enttäuscht", bilanzierte er die Telefonate, die er mit den Heimreisenden am Sonntag führte. "Aber am Ende hat der Stolz überwogen. Es hätte ja auch im Fiasko enden können, aber die Mannschaft hat sich als guter Finalist präsentiert. Es hat sich schließlich die Qualität der Dortmunder durchgesetzt, aber die Eintracht hat einen positiven Eindruck hinterlassen." Die beiden wären sicher auch gern im Stadion gewesen - so aber blieb ihnen wenigstens der Stau auf der sonntäglichen Rückfahrt erspart. Auf der A4 in Thüringen steckte um 17 Uhr noch Oliver Schulte mit einigen anderen Kurstadt-Adlern fest. "Das war ein schöner Samstag, ein schöner Ausflug mit super Wetter", ließ er sich die Laune trotzdem nicht verderben. Schwer beeindruckt war er vom Fanfest auf dem Alexanderplatz und dem anschließenden Marsch von rund 10.000 Eintracht-Anhängern, die gemeinsam vom Theodor-Heuss-Platz zum Olympiastadion zogen.
Das Spiel selbst hat Schulte nicht vom Hocker gerissen. "Das entsprach nicht unseren Erwartungen und nicht unseren Wünschen. Wir haben noch was gegessen, sind dann zeitig zurück auf unseren Campingplatz nach Potsdam und haben dort in Ruhe noch ein Bierchen getrunken. Standesgemäß im Adlerweg."