
Am kommenden Dienstag gehen die Verhandlungen an der Mainzer Universitätsmedizin in die nächste Runde. Sollten diese scheitern, droht ein unbefristeter Erzwingungsstreik.
Mainz. Zwei Tage lang waren die Mitarbeiter der Mainzer Universitätsmedizin Anfang Mai auf die Straße gegangen. Nachdem auch die vierte Verhandlungsrunde zwischen der Gewerkschaft Verdi und der Uniklinik gescheitert war, folgte ein zweitägiger Warnstreik des nicht-ärztlichen Personals. Am kommenden Dienstag, 30. Mai, steht nun die fünfte und entscheidende Verhandlungsrunde an. Sollte es bei dieser nicht zu einer Einigung kommen, droht Verdi mit einem unbefristeten Erzwingungsstreik. Das teilte der Landesbezirk Rheinland-Pfalz-Saarland der Gewerkschaft in einer Presseerklärung mit.
Seit dem Verhandlungsbeginn am 22. März dieses Jahres habe die Universitätsmedizin auch nach vier erfolglosen Verhandlungsrunden ihr Angebot nicht nachgebessert, hieß es in der Verdi-Mitteilung. „Der Arbeitgeber hat am 30. Mai noch genau eine Chance. Liegt dann kein verhandlungsfähiges Angebot auf dem Tisch, wird ein unbefristeter Erzwingungsstreik nicht mehr zu verhindern sein“, sagte Verdi-Verhandlungsführer Frank Hutmacher.
Unbefristeter Erzwingungsstreik droht
Ab 13 Uhr wird am kommenden Dienstag verhandelt. Ab 16 Uhr sollen dann die ersten Ergebnisse mit den Beschäftigten rückgekoppelt werden. „Kommt es am 30. Mai zu keiner Einigung, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass die 35-köpfige Verdi-Tarifkommission die Verhandlungen für gescheitert erklärt und die Durchführung einer Urabstimmung für einen Erzwingungsstreik beschließt“, so Hutmacher weiter. Um in einen unbefristeten Erzwingungsstreik zu treten, müssen sich mehr als 75 Prozent der stimmberechtigten und nicht verhinderten Verdi-Mitglieder dafür aussprechen. Bei einem Erzwingungsstreik wird normalerweise so lange gestreikt, bis Gewerkschaft und Arbeitgeber eine Einigung erzielen.
Verdi fordert eine dauerhafte Erhöhung der monatlichen Grundvergütung für Vollzeitbeschäftigte um 550 Euro, bei Teilzeit anteilig, außerdem eine Anhebung für Auszubildende und Praktikanten um 275 Euro. Dazu käme noch eine Erhöhung des Nachtzuschlags von 25 auf 40 Prozent und einen Einstieg in die Verhandlungen zur Arbeitszeitverkürzung. Als Bonus für Verdi-Mitglieder soll die Unimedizin das Deutschlandticket übernehmen.