Zum Jubiläum des Stadtteils Massenheim entsteht der Film „Moiner“ im Weingut Schreiber
Von Manuel Wenda
Auf dem Johanneshof, dem Sitz des Weinguts Schreiber, drehen Regisseur Uli Stühlen (Kamera), Schauspielerin Roswitha Stühlen sowie ihre Kollegen Prashant Jaiswal und Franz Hofmann den Film (von rechts) „Moiner“. Der Streifen ist ein Beitrag zum 1200-jährigen Bestehen Massenheims im nächsten Jahr. Foto: Vollformat/Volker Dziemballa
( Foto: Vollformat/Volker Dziemballa )
Jetzt teilen:
Jetzt teilen:
MASSENHEIM - „Net saufe – verkaufe!“ Diese wohlgemeinte Ermahnung seiner Frau bekommt ein etwas abgehalfterter Winzer in dem Film „Moiner“ immer wieder zu hören. Derzeit laufen die Dreharbeiten in Hochheim und Massenheim. Zu den Feierlichkeiten zum 1200-jährigen Bestehen Massenheims im kommenden Jahr wird die Premiere über die Bühne gehen. Auf dem Johanneshof, dem Sitz des Weinguts Schreiber, haben sich Regisseur Uli Stühlen, Schauspielerin Roswitha Stühlen sowie ihre Kollegen Prashant Jaiswal und Franz Hofmann eingefunden. Für „Moiner“ konnten also bekannte Gesichter gewonnen werden.
Jaiswal trat in der polarisierenden Serie „Stromberg“ als Mitarbeiter Prashant in Erscheinung, auch in „Männerherzen und die ganz große Liebe“ und bei „Willkommen bei den Hartmanns“ spielte er mit. Er war Teil einiger Bollywood-Produktionen, die Größe und der Einfluss der indischen Filmindustrie wird hierzulande bisweilen unterschätzt.
In verschiedenen Tatort-Folgen konnte man ihn sehen, dazu in „Alarm für Cobra 11“. Er lebt in Göttingen. Kennt er das Rhein-Main-Gebiet? „Ich habe vor einigen Jahren in Rüsselsheim gespielt, jetzt darf ich wieder in der Region sein, bei meinen Freunden fühle ich mich sehr wohl“, sagt er.
Franz Hofmann lebt als freischaffender Schauspieler in Bad Camberg; seine Filmographie umfasst diverse Mystery-Thriller und Komödien. In dem vielfach ausgezeichneten Streifen „Geld allein macht nicht glücklich“ verkörperte er den Kommissar Marc Busan, die Hauptrolle.
Jetzt wird also an „Moiner“ gearbeitet. Uli Stühlen skizziert die Handlung: Der Rheingauer Winzer Karl baut den Wein nicht nur leidenschaftlich an, er trinkt ihn ebenso gerne – in rauen Mengen. Das ist nicht gut fürs Geschäft. Seine Frau drängt ihn mit Strenge, die Dinge in Ordnung zu bringen. Sie fungiert als Verwalterin. Rettung naht: Ein reicher Inder schickt sich an, das Karl’sche Weingut zu erwerben; der Deal kommt zustande, Karl wird Angestellter des neuen Patrons. Wer welche Rolle spielt, ist klar: Hofmann ist der ins Straucheln geratene Winzer, Roswitha Stühlen dessen resolute Gattin, Jaiswal der betuchte Inder.
Strahlender Sonnenschein liegt über den Feldern zwischen Hochheim und Massenheim. Man befindet sich auf einem Weingut – nur heruntergekommen ist hier nichts. „Dahinten haben wir eine kleine Ecke gefunden, die wir entsprechend herrichten können“, versichern die Akteure. Weitere Drehorte finden sich in Hochheim und an anderen Plätzen im Rheingau. Die hiesige Landschaft macht gewiss etwas her und vermag die tragikomischen Geschehnisse in „Moiner“ zu untermalen.
Eine besondere Note erhält das Drehbuch durch die Reibung zwischen hessischem Idiom und deutscher Sprache. Jaiswal fragt: „Ist Hessisch nicht irgendwie Deutsch?“ „Aber nur irgendwie“, hält ihm Roswitha Stühlen entgegen.
„Moiner“ soll am 11. Mai 2019 in der Sport- und Kulturhalle Massenheim uraufgeführt werden. „Es wäre toll, wenn wir dich dann dabei hätten“, sagt Franz Hofmann an Prashant Jaiswal gewandt – „11. Mai 2019, das sollte klappen“, antwortet dieser.