MASSENHEIM - Würde man auf dem Massenheimer Friedhof mit Wasser aus dem Pfortenborn gießen wollen, so wie das in früheren Zeiten der Fall war, dann wäre das ausgesprochen teuer. Das stellten Bürgermeister Dirk Westedt und der technische Leiter der Kläranlage, Christof Unverricht, jetzt im Ortsbeirat Massenheim klar und reagierten damit auf einen Antrag der CDU. Am Ende der Ausführungen zog CDU-Ortsbeiratsmitglied Erich Gonder den Antrag dann auch zurück.
Gonder hatte angeregt, die heutigen Wasser-Leitungen „still zu legen“, die alten Gießbecken zu reaktivieren und wie „ursprünglich“ mit dem Pfortenborn zu befüllen, da „dessen Wasser kostenlos fließt“, aber „jetzt zu 99,9 Prozent in den Kanal abläuft“. Das sei „technisch kein Problem“, meinte Gonder. Die Stadt müsse nur eine „unterirdische“ Leitung vom Born bis zum ersten Becken verlegen, da die frühere sicher zugewachsen sei, und durch „ausreichendes Gefälle“ fließe das Wasser von allein. Gonder dachte, dass seine Idee als „Win-win-Situation“ Stadt und Bürgern „finanziell und umweltfreundlich“ helfe.
Dass diese Annahme falsch ist, überraschte den Ortsbeirat ebenso wie viele Zuhörer. Westedt erklärte, wie das früher auf beiden Straßenseiten fließende Bornwasser mangels Menge auf eine Straßenseite umgeleitet wurde und auf Wunsch der Friedhofsbesucher an der Nordseite der Trauerhalle extra die Leitungswasserzapfstelle entstand. „Wir haben momentan Wasserkosten einschließlich Toilettenwasser von 800 Euro pro Jahr, etwa die Hälfte davon für das Gießwasser“, beantwortete Westedt die Frage nach den aktuellen Kosten für das Leitungswasser. Für die Instandsetzung der ursprünglichen „Oberflächenwasserbeckenanlage“ rechnete er mit „2000 bis 3000 Euro“.
Amortisationszeit beträgt 50 Jahre
Warum Westedt eine „Amortisationszeit von 50 Jahren“ für Gonders Idee veranschlagte, erläuterte Unverricht genauer. Hauptkostenpunkt war nach seinen Ausführungen die neue Leitung. „Die Becken wurden durch eine Drainage gespeist, die völlig zu ist“, bestätigte er Gonders Vermutung. „Im Winter gab es Vereisungen.“ Unverricht erklärte: „Man müsste eine Leitung von der Straße am Weinberg über zirka 200 Meter bis zum ersten Becken bauen.“ Die wiederum koste zwischen „8000 und 10 000 Euro“.
Sinn machte dagegen der Vorschlag eines Massenheimer Anwohners, den Spring-Brunnen an der Ecke Hauptstraße, den er mit pflegt, über den Winter zwei Wochen früher abzustellen. Das versprach Bürgermeister Dirk Westedt sofort weiterzuleiten.