Zusammen sind sie 155 Jahre treue und für den Verein im Einsatz
Von Stefan Weckbach
Die Geehrten der TG: Hinten von links Wolfram Benisch (40 Jahre), Marion Lederer (25), Cäcilia Habicht (25), Heinz Schröder (40) und Erster Vorsitzender Gerald Benisch. Vorne von links Josef Bayer (85 Jahre Mitglied) und Josef Schneider (70). Foto: Stefan Weckbach
( Foto: Stefan Weckbach)
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WEILBACH - Passend zum sonnigen Wetter hat die Turngemeinde (TG) Weilbach am Sonntag ihren diesjährigen Frühjahrsempfang ausgerichtet. Höhepunkt der Veranstaltung war die Ehrung zweier verdienter Mitglieder, die beide schon über einen rekordverdächtigen Zeitraum dem Verein die Treue halten.
Für fast unglaubliche 85 Jahre Mitgliedschaft ist Josef Bayer ausgezeichnet worden. 1953 hatte er mit zwei Maurern den Spatenstich zum Bau der eigenen Turnhalle getan. „Ich hatte mich mit den Beiden noch angelegt, weil sie sagten, man brauche nicht zu isolieren,“ erinnert sich der heute 93-Jährige. Als Spengler und Installateur hat er die gesamten Sanitäranlagen der Halle selbst gebaut und war seit der Einweihung der Halle 1954 bis zum Jahr 2012 als Hallenwart für das Bauwerk verantwortlich.
Ebenfalls beeindruckende 70 Jahre Mitgliedschaft kann Josef Schneider vorweisen. Er war 30 Jahre, und zwar von 1970 bis 2000, Vorsitzende des Vereins. Besonders erinnert er sich an die Jahre zwischen 1970 und 1985: „In der Zeit haben wir die Halle, den Sportplatz ausgebaut, die Kegelbahn und neue Toiletten errichtet.“ Beide Männer haben den Verein geprägt und viel bewegt.
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Dass Josef Bayer als Achtjähriger überhaupt zur Turngemeinschaft kam, hat er einem jüdischen Baustoffhändler namens Stein zu verdanken. Seine eigene Familie hatte damals kein Geld für den Vereinsbeitrag. Stein hat Josef Bayer deshalb in den ersten Jahren den Vereinsbeitrag bezahlt. (wek)
Bei dem Frühlingsempfang handelt es sich eigentlich um einen Neujahrsempfang. Seit einigen Jahren haben die Verantwortlichen der TG allerdings entschieden, diesen in das Frühjahr zu verschieben, um dem eng gedrängten Terminkalender am Anfang eines jeden Jahres zu entgehen. In seiner Begrüßung ging der Erste Vorsitzende Gerald Benisch hauptsächlich auf das Brunnenfest ein. Dieses wird im Wechsel von den Weilbacher Vereinen Sängervereinigung, Germania und eben der Turngemeinschaft ausgerichtet.
Im nächsten Jahr ist die Turngemeinde an der Reihe, wofür schon in diesem Jahr die Planungen anlaufen werden. Schließlich handelt es sich doch um ein recht großes Fest in Weilbach.
Zunächst bedankte sich Benisch bei den vielen Helferinnen und Helfern in den vergangenen Jahren, appellierte gleichzeitig an die Mitglieder des Vereins, dass im nächsten Jahr wieder möglichst viele zum Gelingen des Festes beitragen mögen.
Die Ausrichtung des Brunnenfests, das einen Großteil der Vereinskapazitäten im Vorfeld in Anspruch nehmen wird, ist der Grund, warum derzeit keine Renovierungsmaßnahmen an vereinseigenen Liegenschaften anstehen oder angegangen werden. Zuletzt ist die verpachtete Gaststube, die eine neue Theke und Mobiliar bekam, erneuert worden.
Eigentum ist Fluch und Segen zugleich
Das Vereinseigentum, so gehören dem Verein unter anderem die Sporthalle und ein Sportplatz, ist im Prinzip Fluch und Segen zugleich. Zum einen bindet es, laut dem Vorsitzenden, ebenso Arbeitskraft zum Erhalt, aber eben auch Kapital, das stattdessen zum Beispiel in die Trainer und die verschiedenen Sportgruppen investiert werden könnte. Auf der anderen Seite „sind wir Herr über unsere eigene Halle“, freut sich der Erste Vorsitzende.
Die solide Arbeit zahlt sich in dem langjährig konstanten Mitgliederstand aus. Die Zahl bewegt sich schon lange konstant bei knapp 600 Mitgliedern, so Benisch. Davon sind rund die Hälfte Kinder oder Jugendliche im Alter bis 18 Jahren.
Ein „herzliches Glückauf“ für die TG wünschte Landrat Michael Cyriax in seinem Grußwort an die Mitglieder. Nach dem Mittagsimbiss begeisterte die Jazztanzgruppe die „Red Roses“ mit ihrem Crazy Cowgirl-Auftritt, ehe am Kuchenbüffet, organisiert von den „Prellballdamen“, zugegriffen werden konnte.