Neue Sonderausstellung „Drüber & Drunter“ bietet Blick unter die Erde
Von Elke Flogaus
Zahlreiche Besucher kamen zur Eröffnung der Sonderausstellung „Drüber & Drunter“ zum Regionalpark-Portal. Foto: Elke Flogaus
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WEILBACH - Kies knirscht unter den Füßen, wenn man den Ausstellungsraum betritt. Dieser ungewöhnliche Bodenbelag stimmt auf die neue Sonderausstellung „Drüber & Drunter – der Regionalpark einmal unterirdisch“ ein, die am Sonntag im Regionalpark-Portal Weilbacher Kiesgruben eröffnet wurde und zahlreiche Besucher anlockte. Mit Kiesabbau einerseits und Rekultivierung des Areals andererseits wird die Aufmerksamkeit vor allem auf die Bedeutung des Bodens gelenkt, der „uns so nah und vertraut, aber dennoch so wenig bekannt wie das Weltall“ sei.
Das Besondere an der Ausstellung ist, dass sie in Zusammenarbeit mit den Kindern der Klasse 3a der Georg-Kerschensteiner-Schule aus Schwalbach entstanden ist, die die Welt unter ihren Füßen erkundeten und Geheimnissen des Bodens mit seinen unterschiedlichen Erdschichten und verborgenen Bewohnern auf den Grund gingen. Dazu bot das Gelände der Weilbacher Kiesgruben, wo seit den 60er Jahren Kies abgebaut wird, vielfältige Entdeckungsmöglichkeiten mit neu verfüllten Flächen und dort entstandenen spezifischen Lebensräumen mit einer einzigartigen Flora und Fauna.
Forschungsarbeit der Kinder dokumentiert
Die „Forschungsarbeit“ der Schulkinder und deren Ergebnisse wurden in Bildern und Videos festgehalten und sind im Besucherzentrum zu bestaunen. Fachkundige Erläuterungen und anschauliche Exponate wie die unterirdischen Nester der Hosenbienen oder der Mistkäfer sorgten für so manches Aha-Erlebnis, ebenso das künstlerische Wirken mit Erdfarben.
DIE KOSTEN
Das Gesamtbudget der Ausstellung beträgt 60000 Euro.
Die Stiftung Flughafen Frankfurt/Main gab 20 000 Euro.
Der Regionalverband Frankfurt/RheinMain übernahm 10 000 Euro.
Für Kiesaufschüttung und Bodenforscher-Parcours setzten sich die Mineral Baustoff GmbH und die MTR GmbH ein. (elf)
Dass sich das Regionalpark-Portal seit seiner Eröffnung vor sechs Jahren zu einem Besuchermagneten mit rund 130 000 Gästen entwickelt habe, stellte Claudia Jäger, die Aufsichtratsvorsitzende der Regionalpark Ballungsraum RheinMain Gesellschaft erfreut fest und dankte allen Unterstützern für die neue Ausstellung, besonders Projektleiterin Katja Imhof, die viel Herzblut in die Sache eingebracht habe.
Für die finanzielle Unterstützung dankte sie der Stiftung Flughafen Frankfurt/Main, deren Vorstandsmitglied und Chef der Staatskanzlei Axel Wintermeyer zur Ausstellungseröffnung gekommen war. „Wir kennen die Erde kaum, dabei erzählt der Boden Geschichten“, ging Wintermeyer auf das Thema ein und lobte das Projekt für Jung und Alt, denn „die Lebensqualität in Rhein-Main muss erhalten bleiben“.
Während viele sich anschließend in Ruhe die Bilder und Videos anschauten, hatten vor allem die Kinder Spaß an dem Kiesboden, der von der MTR GmbH aufgeschüttet worden war und von dem Kiesabbau vor Ort stammt. Gleichzeitig lockte ein Junior-Bodenforscher-Parcours mit sechs Stationen auf dem Außengelände, um aktiv selbst Forscherarbeit zu betreiben. Als Hilfsmittel standen dafür „Bodenforscher-Rucksäcke“ zum Ausleihen bereit mit Lupe, Schaufel und Eimer sowie einem Rätselbogen.
Damit können Fragen beim Ertasten von Bodenarten, an der Siebstation, beim Kompost zu Bodentieren, beim Barfußpfad, beim Sammeln für eine Laubleiter und der Laborstation „Boden als Wasserspeicher“ beantwortet werden. Alle Kinder, die so das richtige Lösungswort ermittelt haben, nehmen an einem Gewinnspiel teil und können einen Naturforscher-Preis ergattern. Der Bodenforscher-Parcours kann während der gesamten Ausstellungsdauer bis zum 13. August während der Öffnungszeiten dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr erkundet werden.