Vom Regen lassen sich die Narren in Niederjosbach kaum beeinträchtigen
Von Hendrik Jung
Was macht da schon der Regen aus? Den Narren schien beim Faschingsumzug des Gusbacher Carneval Clubs durch die Straßen von Niedejosbach die fastnachtliche Sonne im Herzen. Foto: Vollformat/Volker Dziemballa
( Foto: Vollformat/Volker Dziemballa)
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NIEDERJOSBACH - Es hätte durchaus schlimmer kommen können für den Faschingsumzug des Gusbacher Carneval Clubs (GCC). Gegen Anschläge mit Kraftfahrzeugen ist die Veranstaltung durch Wagen geschützt, die die Zufahrtswege blockieren. Die Witterung ist mit beharrlich sinkenden Temperaturen und zunehmenden Niederschlägen zwar unangenehm, aber immerhin stürmt es nicht. „Wir hatten jetzt drei Tage lang schöne Umzüge, da können wir heute mal gewaschen werden“, kommentiert Marion Sauer vom Fischbacher Carneval Verein.
In Plastikponchos tapfer weiter
Unterdessen ziehen sich ihre Tänzerinnen der Gruppen Misirizzi und Tamburellos kurzerhand Plastikponchos über und marschieren tapfer weiter. Nachdem der Zug im vergangenen Jahr wegen einer Unwetterwarnung kurzfristig abgesagt worden ist, erleben zwei damals geplante Zugnummern nun in diesem Jahr ihren Auftritt.
So lautet das Motto der Bremthaler Wanderzwerge: In Breendel ist die (Spiel-)Hölle los. „Im vergangenen Jahr gab es sie noch nicht, jetzt steht sie bereits“, erläutert Bernd van Krüchten. Auch der Heimat- und Geschichtsverein Niederjosbach will die mit alten Werbeplakaten verzierten Litfaßsäulen nicht einfach in die Tonne treten. Selbst wenn die Geburt von Erfinder Ernst Litfaß nun bereits 201 Jahre zurück liegt. „Wir bedauern ja immer noch, dass unsere Litfaßsäule in Niederjosbach bei der Umgestaltung des Bahnhofs verschwunden ist. Die hatte so was Nostalgisches“, erläutert Kassierer Norbert Rösner. Andere Teilnehmende haben dagegen ganz aktuelle Anliegen. Etwa eine private Gruppe, die mit liebevoll gestalteten Kostümen die Figuren aus dem Buch Der Zauberer von Oz darstellt. „Ich finde, das Thema passt perfekt in die heutige Zeit“, findet Elke Ickstadt.
WER NOCH DABEI WAR
Fußgruppen: Minigarde des TSV Vockenhausen, Musikgruppe Schlabbach Gebläse, Gusbacher Äppelwoi-Fass-Daube-Dengler, Garde des Karnevalvereins Schloßborn, Comenius-Schule, Gesangverein Taunusliebe, Trommelzug Knüppelgeister der TSG Münster, GCC-Garden Mäuse, Schmetterlinge, Delphine, Solaris und Rote Tatongkas, GCC-Schwarzlicht-Tanzgruppe Twister, GCC Knallbonbons.
Der Turn- und Sportverein Niederjosbach wiederum erweckt die Wipp-Tiere des neuen Spielplatzes im Hollergewann zum Leben und lässt sie beim Zug mitlaufen. Dabei machen sie Werbung für das Angebot des Vereins mit Sprüchen wie Ene, mene, meck, der Speck ist weg.
Die Mitglieder der Kindertheatergruppe der evangelischen Talkirchengemeinde tragen schon einmal die Kostüme für ihr neues Stück mit dem Titel Zwei Lausemädels außer Rand und Band. In vier Wochen werden die Kobolde, Schlümpfe und Superhelden die Premiere ihrer Produktion feiern. Die Vockenhäuser Hexen sind beim Zug bereits nur noch mit einer Rumpftruppe von acht Hexen vertreten, weil es bei ihnen bereits zahlreiche krankheitsbedingte Ausfälle gegeben hat. Passend zum Wetter werden von einige Wagen Päckchen mit Taschentüchern geworfen. Wer nach der nassen Sause die Nase aber noch nicht voll hat, kann nach dem Zug in zahlreichen privaten Höfen und Garagen oder im Vereinsheim des GCC weiter feiern.