Mittelheimer Ortsvorsteher will Wallufer Rathauschef werden

Nikolaos Stavridis, SPD-Stadtverordneter in Oestrich-Winkel und Ortsvorsteher in Mittelheim, will Bürgermeister in Walluf werden. Foto: DigiAtel/Heibel
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Die SPD Walluf hat Nikolaos Stavridis als Kandidat für die Bürgermeisterwahl im nächsten Jahr nominiert.

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WALLUF. Parteilose Kandidaten liegen voll im Trend, auf den jetzt auch die Wallufer SPD setzt. Bei ihrer Jahreshauptversammlung nominierte sie den Mittelheimer Nikolaos Stavridis per Handzeichen einstimmig zu ihrem Kandidaten für die Bürgermeisterwahl im nächsten Jahr. Eine Findungskommission, der unter anderem auch Bürgermeister Manfred Kohl angehörte, der nach drei Amtszeiten nicht mehr kandidieren will, hatte den 37-Jährigen vorgeschlagen. Er erfülle den Dreiklang aus Verwaltungskompetenz, politischem Gespür und Bürgernähe, die entscheidenden Eigenschaften, die einen guten Bürgermeister für Walluf ausmachten, so der Parteivorsitzende Johannes Ossa.

Hinweis kam aus Oestrich-Winkel

Der entscheidende Hinweis sei aus Oestrich-Winkel gekommen. Dort wird im Mai zwar selbst ein neuer Bürgermeister gewählt, ein Zeitpunkt, der für Stavridis jedoch zu früh kam. Deshalb habe er in seiner Heimatstadt auch kein Interesse an einer Kandidatur angemeldet. Jetzt also Walluf, eine Gemeinde in der Stavridis, wie er erzählt, einige Freunde habe und viel Freizeit verbringe.

Als „potenzieller Kandidat“ – so stand es in der Tagesordnung – stellte sich Stavridis zu Beginn der Jahreshauptversammlung den knapp 30 Mitgliedern vor, die sich nach ein paar Nachfragen schließlich für ihn entschieden. Stavridis, seit drei Jahren Ortsvorsteher von Mittelheim, sitzt seit 2016 für die SPD im Stadtparlament, ist jedoch kein SPD-Mitglied. „Ich bin parteilos und möchte es auch bleiben“, erklärte der Sohn eines Griechen, der in Mainz geboren wurde und im Rheingau aufwuchs. Der Verwaltungsfachwirt arbeitet seit 21 Jahren bei der Stadt Wiesbaden, wo er verschiedene Tätigkeiten ausübte. Zurzeit ist er als Leiter der Ortsverwaltungen von Bierstadt und Sonnenberg verantwortlich für sieben Ortsteile mit insgesamt 39 000 Einwohnern. Auf seinem aktuellen Posten, aber auch schon davor, habe er viele Erfahrungen sammeln können, die auch als Wallufer Bürgermeister gefragt seien, erklärte er bei seiner Vorstellung im Vereinshaus in Niederwalluf.

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Ein Wahlprogramm habe er noch nicht, erklärte Stavridis, aber Vorstellungen, die er mit der SPD zu einem Programm ausarbeiten wolle. Die Gemeinde sei gut aufgestellt, betonte der Mittelheimer, habe in den nächsten Jahren jedoch große Aufgaben vor sich. Der Neubau einer Kita stehe an, aber auch den Gerätehäusern müsse sich die Gemeinde widmen. Ein Feld, auf dem er über reichlich Erfahrung verfüge. „Ich bin inzwischen Baufachmann“, erklärte er. Den guten Standard in Walluf wolle er erhalten und ausbauen, ohne die ökologischen und kulturellen Aspekte aus den Augen zu verlieren. Außerdem strebe er eine bürger- und vereinsfreundliche Verwaltung an, die das Ehrenamt unterstütze, wo es gehe.

Bewerber plant längerfristig in Walluf

Er plane längerfristig in Walluf, erklärte der aktive Fassenachter auf Nachfrage. „Ich bin 37. Bei guter Pflege habe ich noch einige Jahre vor mir“, sagte Stavridis, der auch kein Geheimnis daraus machte, in „glücklicher Scheidung“ zu leben. Inzwischen sei er wieder in festen Händen. In Mittelheim, wo er ein Haus hat, will er wohnen bleiben. Er versicherte den Genossen aber, dass er so präsent sein wolle wie Manfred Kohl. Seinem Beispiel folgend, werde er auch die Sitzungen der SPD-Fraktion besuchen. Aber er werde auch auf die anderen Parteien zugehen, kündigte er an. „Farben sollten in der Kommunalpolitik keine Rolle spielen.“