Ordnungsworkshop im Hahner Familienzentrum MüZe

Manchmal muss es einfach sein, dann heißt es tapfer sein und sich von einigen Büchern trennen. Sonst platzt der Bücherschrank.Archivfoto: Peter Kolar   Foto:
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Es ist eine allgemein anerkannte Tatsache, dass der Mensch ein Sammler ist. Im Laufe eines Lebens kann dabei eine ganze Menge zusammenkommen: Kleidung, Bücher, Fotos, Andenken...

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HAHN. Es ist eine allgemein anerkannte Tatsache, dass der Mensch ein Sammler ist. Im Laufe eines Lebens kann dabei eine ganze Menge zusammenkommen: Kleidung, Bücher, Fotos, Andenken an vergangene Zeiten, von denen man sich am liebsten gar nicht mehr trennen möchte. Getreu dem Motto „Man könnte es ja noch einmal brauchen“. Doch spätestens, wenn sich im Keller die Kartons stapeln und man angesichts der eigenen Unordnung nur resigniert das Licht ausschaltet, ist es Zeit für eine Veränderung.

Manchmal muss es einfach sein, dann heißt es tapfer sein und sich von einigen Büchern trennen. Sonst platzt der Bücherschrank.Archivfoto: Peter Kolar   Foto:
Heike Eberle hilft beim Aufräumen. Foto: RMB/Wolfgang Kühner  Foto: RMB/Wolfgang Kühner

„Ohne Wegschmeißen funktioniert Ordnung halten ganz schlecht“, erklärt Aufräumexpertin Heike Eberle den Teilnehmern ihres dreistündigen Ordnungsworkshops im Familienzentrum MüZe in Taunusstein. Vor nunmehr zehn Jahren gründete die Idsteinerin ihren Ordnungsservice „Ordnung4you – Aufräumen mit System“, in dessen Rahmen sie regelmäßige Vorträge hält, Workshops gibt und Menschen direkt beim Aufräumen unterstützt. Die zehn Teilnehmer, die sich im Familienzentrum MüZe zusammengefunden haben, wissen bereits größtenteils, wo ihre Probleme liegen und brauchen eigentlich nur leichte Anstöße, um ihre Ideen in die Praxis umzusetzen. „Es erschlägt einen schon, wenn man es anschaut“, heißt es da.

Anregungen vermittelt Eberle zunächst mithilfe von Fragebögen, die den Teilnehmern ihre größten Probleme vor Augen führen sollen. An oberster Stelle stehen hierbei beispielsweise der Kleiderschrank, das Papierechaos und die berüchtigten Rumpelecken. Hinzu kommen die generelle Schwierigkeit, Dinge loszulassen, sowie unterschiedliche Ordnungsvorstellungen innerhalb einer Familie.

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Es muss nicht alles in der Mülltonne landen

„Was ihr wegschmeißt und was ihr loslasst, das entscheidet ihr selbst“, sagt Eberle, denn viele befürchten das Aufkeimen eines schlechten Gewissens während des Aussortierens. Dabei muss gar nicht alles in die Mülltonne wandern. Flohmärkte, Läden wie „Ab ins Regal“ in Niedernhausen, Internet-Plattformen und Kleiderkreisel bieten gute Alternativen zum Wegwerfen und sorgen gleichzeitig für ein paar Münzen im Portemonnaie. „Du hast mich richtig motiviert“, freut sich eine der Frauen.

Ob die Teilnehmer sich nun radikal von ihren Besitztümern trennen, mit einer kleinen Ecke beginnen oder sich einen Termin in der Woche zum Aufräumen und Putzen im Kalender anstreichen, ist jedem selbst überlassen. „Das Ordnungssystem, das für alle gilt, gibt es nicht“, erklärt die Expertin. Es müsse nur individuell, passend, ungewöhnlich, kreativ, praktisch und leicht sein.