Weihnachten zuhause? Das liegt für die Betroffenen des Dachstuhlbrands in Taunusstein in weiter Ferne. Zudem gibt es eine erste Vermutung, wodurch das Feuer entfacht wurde.
TAUNUSSTEIN-BLEIDENSTADT. Insgesamt zwölf Personen, darunter ein wenige Wochen altes Baby, haben bei dem Dachstuhlbrand eines Sechsfamilienhauses in Bleidenstadt am Montagnachmittag ihr zu Hause und große Teile ihres Besitzes verloren – verletzt wurde zum Glück niemand (wir berichteten ausführlich darüber). Die Stadt Taunusstein hat inzwischen ein Konto für Sofort-Hilfen eingerichtet und koordiniert die Unterstützung für die Bewohnerinnen und Bewohner (siehe Infokasten).
„Die Menschen wurden in Hotels untergebracht oder konnten bei Verwandten und Freunden unterkommen. Jetzt gilt es, sie in der kommenden Zeit unkompliziert zu unterstützen“, so Bürgermeister Sandro Zehner (CDU). Gebraucht würden insbesondere Geldspenden, damit die Menschen schnell benötigte Dinge für die anstehende Zeit besorgen können. Die bevorstehende Schließung des Einzelhandels mache ein schnelles Handeln erforderlich.
Große Solidarität in Taunusstein
„Viele haben bereits am selben Tag ihre Unterstützung für die Menschen angeboten“, so Zehner weiter. „Diese Hilfsbereitschaft in Taunusstein ist großartig. Wir wollen diese Solidarität und Unterstützung koordinieren, damit sie gezielt und schnell bei den Menschen ankommt, die sie jetzt brauchen“. Weil eine umfangreiche Abfrage, Sammlung und Verteilung von Sachspenden viel Aufwand bedeuten würde, werden akut benötigte Gegenstände über die Stadt organisiert.
Wann die Betroffenen zurück in ihre Wohnung können ist nicht absehbar. Derzeit sei das Gebäude versiegelt, da die Kriminalpolizei die Brandermittlungen aufgenommen habe. Es werde vermutet, dass Dachdeckerarbeit mit dem Feuer in Zusammenhang stehen könnten, heißt es in einer Mitteilung der Polizei.
Strom und Gas sind abgestellt
Aber bis die Schäden durch Rauch und Wasser beseitigt sind, werde es in jedem Fall eine Zeit dauern. Am Dienstagvormittag war die Feuerwehr noch einmal zu dem Haus in der Feldbergstraße gerufen worden. Ein Brandmelder hatte Alarm ausgelöst. Was wohl daran lag, dass Wasser in das Gerät eingedrungen war, so Zywitza. Die Feuerwehr hat deshalb alle Brandmelder im Haus erst einmal deaktiviert. Der Taunussteiner Stadtbrandinspektor rechnet nicht damit, dass die Bewohner bis Weihnachten wieder in das Haus einziehen können. Auch Strom und Gas sind derzeit noch abgestellt.
Die Hilfen können genutzt werden, um die Übergangszeit zu überbrücken und schnell Abhilfe für den Verlust von dringend benötigten Gegenständen zu organisieren, so der Bürgermeister weiter. „Für Gespräche und mentale Hilfe stehen Seelsorger den Betroffenen zur Seite“.
Von Mathias Gubo