Höhenrettung muss Patienten zum Krankenwagen bringen

Die Feuerwehr Hahn und Umgebung hatte schwer damit zu tun, einen Hahner Bürger aus seiner Wohnung zu befreien. Foto: Mathias Gubo

Ein schwerkranker Patient aus Hahn musste ins Krankenhaus. Doch über das Treppenhaus kam er nicht zum Krankenwagen. Ein stundenlanger Einsatz für Feuerwehr und Höhenrettung.

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Hahn. Während die meisten Taunussteiner am Sonntag schon beim Mittagessen saßen, hatten die Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Hahn und die Mitglieder der Höhenrettungsgruppe Rheingau-Taunus-Kreis einen spektakulären Einsatz zu bewältigen. Aus der Wohnung im Dachgeschoss eines Mehrfamilienhauses in der Dietrich-Bonhoeffer-Straße in Hahn musste ein Schwerkranker zum auf der Straße wartenden Rettungswagen gebracht werden. Oder wie es der Taunussteiner Stadtbrandinspektor Martin Zywitza ausdrückte: „Hilfeleistung für den Rettungsdienst“.

An der Drehleiter zum Rettungswagen gehievt

Angesichts der baulichen Gegebenheiten und dem Zustand des Patienten erwies sich die Aufgabe als sehr viel komplizierter als zunächst gedacht. „Die medizinische Indikation des Patienten war derart, dass ein Transport in die Klinik erforderlich war“, so der Stadtbrandinspektor weiter. Doch zunächst musste dazu der Kranke in den Rettungswagen geschafft werden.

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Da dies nicht über die Treppen im Haus geschehen konnte, wurden neben der Hahner Feuerwehr auch die Höhenrettungsgruppe der Feuerwehren im Rheingau-Taunus-Kreis angefordert. Deren Mitglieder sind speziell für die Rettung aus Höhen und Tiefen ausgebildet. „Wie bei den Bergrettern“, so Martin Zywitza zur Erläuterung. Diesen Spezialkräften gelang es denn auch, den Patienten, den man zuvor auf eine Schwerlasttrage geschnallt hatte, über den Balkon seiner Wohnung Stockwerk für Stockwerk an einem Seilzug nach unten auf die Terrasse zu schaffen. Von dort übernahm dann die Drehleiter der Hahner Feuerwehr. Die Trage wurde, angehängt an die Drehleiter, über den Garten und Zaun zum Rettungswagen gehievt. Laut Stadtbrandinspektor war der Mann während der Aktion bei vollem Bewusstsein und ansprechbar. Der Rettungswagen brachte ihn dann sogleich in eine Klinik nach Wiesbaden.

Masken gehören zur Schutzkleidung der Einsatzkräfte

Bei dem rund dreistündigen Einsatz waren 15 aktive Mitglieder der Hahner Feuerwehr dabei, dazu sechs Mitglieder der Höhenrettungsgruppe, die aus allen Nachbarwehren in Einsatzfahrzeugen nach Hahn gekommen waren. Der Wagen der Höhenrettung ist in Idstein stationiert und war am Sonntag ebenfalls vor Ort.

Die Feuerwehrleute trugen während des gesamten Einsatzes Mund-Nasen-Schutzmasken. Dies sei derzeit Standard, so Zywitza. „Auch wenn die Inzidenz fällt, bleiben wir erst einmal bei dieser Vorsichtsmaßnahme“. Zywitza verwies darauf, dass die 7-Tage-Inzidenz für den Rheingau-Taunus-Kreis am Sonntag noch bei 51,7 lag. Die Masken gehören zur normalen Schutzkleidung der Einsatzkräfte und werden von der Stadt gestellt.

Von Mathias Gubo