Mit einer Jugendgruppe führte Marion Bund 2012 Floorball bei der SV Neuhof ein. Mittlerweile gibt es mehrere Teams im Ligabetrieb und eine Freizeitgruppe.
NEUHOF. Es ist eine ungewöhnliche Spielform, die Trainerin Marion Bund der Floorball-Freizeitgruppe der Sportvereinigung Neuhof (SVN) anbietet. Da der 14-jährige Philipp erstmals in die Montur eines Torwarts schlüpft, kann eines der beiden Teams auf ein großes Tor spielen. Dem anderen Team stehen hingegen zwei Kleintore zur Verfügung, um ihre Treffer zu erzielen. Bei dem auch Unihockey genannten Sport wird ein mit Löchern versehener, leichter Kunststoffball mit Kunststoffschlägern gespielt. Im Gegensatz zum Hockey darf dabei außer zum Passen und Schießen auch der Fuß eingesetzt werden.
Mit Jugendgruppe 2012 angefangen
Im Jahr 2012 hat Bund mit einer Jugendgruppe begonnen, inzwischen wird in Altersklassen von der U 7 bis zur U 17 trainiert. Vor anderthalb Jahren hat sich schließlich auch eine Gruppe aus deren Eltern gebildet, bei der alle Interessierten mitspielen können. „Ich bin durch meine Kinder dazu gekommen und würde auch zweimal pro Woche trainieren, wenn es von den Trainingszeiten her gehen würde“, berichtet Andreas Schneider. Zwar gehe er auch laufen und schwimmen, aber regelmäßig am Floorball-Training teilzunehmen, falle ihm leichter.
„Bei Einzelsportarten fällt es oft schwerer, sich zu motivieren, und es ist witterungsunabhängig hier“, ergänzt der 45-Jährige. Die Freizeitgruppe, zu der aktuell drei Frauen, sieben Männer sowie drei Jugendliche gehören, die von ihrem Alter her nicht mehr am Ligabetrieb der U 17 teilnehmen dürfen, steht aber auch jüngeren Spielerinnen und Spielern offen. Auf diese Weise wird es Mitgliedern verschiedener Generationen der Floorball-Familien ermöglicht, miteinander zu spielen. An diesem Abend sind etwa eine Mutter und ein Sohn gemeinsam auf dem Feld, das wie beim Eishockey auch hinter den Toren bespielt werden kann.
„Man muss viel einstecken können, wenn man mit seinen Söhnen zusammen Sport macht“, berichtet Carmen Wiegel lachend von der Kritik, der sie nach dem Training im Auto ausgesetzt sei. Dennoch habe sie mit dem Floorball über ihre drei Söhne einen Sport gefunden, der ihr Spaß mache. „Wenn ein Ball im Spiel und man darauf konzentriert ist, merkt man gar nicht, dass man läuft“, erläutert die 51-Jährige. Außerdem schätze sie es sehr, dass die Atmosphäre in der Freizeitgruppe nicht so verbissen sei und man auch nach Ballverlusten noch Pässe zugespielt bekomme. „Beim Floorball passiert immer was. Es wird einem nie langweilig, weil man immer aufpassen muss“, berichtet ihr Sohn Jan, der von Anfang an bei Bund trainiert hat.
Nun darf er bei der U 17 nicht mehr im Ligabetrieb mitspielen, sodass er sich der Freizeitgruppe angeschlossen hat. Weil er außerdem noch Fußball spielt, reicht ihm das aus. „Falls ich in einer Stadt studiere, in der man auch als Erwachsener in der Liga spielen kann, würde ich das aber ausprobieren wollen“, erläutert der 16-Jährige. Die Gruppe wächst außerdem durch Neuzugänge, die beim Training reinschnuppern. „Das ist cool, man kommt sehr gut rein und es ist unheimlich schnell“, urteilt Andreas Zweininger. Er könne sich ebenso vorstellen, in Zukunft öfter mitzutrainieren, wie der neue Torwart. „Die Knie tun ein bisschen weh und manche Bälle sind ganz schön hart, aber es geht schon“, berichtet der 14-jährige Philipp. Nachdem er sich von seiner Montur befreit hat, darf er im zweiten Teil des Trainings beim Spiel auf zwei Kleintore dann auch noch selbst auf Torejagd gehen.