Kita Bärenhöhle in Bärstadt wird ausgezeichnet

Anne-Karin Walter (Mitte) vom Hessischen Umweltministerium übergibt im Beisein von Schlangenbads Bürgermeister Michael Schlepper den mit 200 Euro dotierten Preis an Kita-Leiterin Melina Wendlandt Schott.Foto: RMB/Wolfgang Kühner  Foto: RMB/Wolfgang Kühner

„Es gibt Mülltonnen für Papier, für Plastik und für Pappe“, zählte die sechsjährige Paula auf. Schließlich wird auch in den einzelnen Gruppenräumen der...

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BÄRSTADT. „Es gibt Mülltonnen für Papier, für Plastik und für Pappe“, zählte die sechsjährige Paula auf. Schließlich wird auch in den einzelnen Gruppenräumen der Kindertagesstätte Bärenhöhle Müll nach Bio-, Rest-, Papier- und Plastikabfällen getrennt. Geschlossen hatte sich die vom Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) in Bärstadt betriebene Einrichtung am „Sauberhaften Kindertag“ beteiligt und wurde dafür nun gemeinsam mit 24 weiteren hessischen Kindertagesstätten mit einem Preis des Hessischen Umweltministeriums gewürdigt.

Ende Mai hatten etwa 100 Kita-Kinder entlang des Wegs Müll gesammelt, der von der Bärenhöhle zum Dreispitz führt, wo der Bauwagen der Waldgruppe steht. Deren Mitglieder sind dort während der Woche täglich im Wald unterwegs, die übrigen Kinder während Waldtagen oder – wochen. „Es war uns wichtig, dass die Kinder in ihrer direkten Umwelt sammeln gehen“, berichtete Kita-Leiterin Melina Wendlandt-Schott. Den Mitgliedern der fünf Gruppen sei es freigestellt gewesen, sich an der Aktion zu beteiligen, aber alle hätten sich dazu bereit erklärt.

Landesweit wurde in diesem Jahr eine Rekordbeteiligung verzeichnet. Mehr als 10 000 Kinder aus 312 Betreuungseinrichtungen hatten sich am „Sauberhaften Kindertag“ beteiligt, mehr als dreimal so viele im Vergleich zum Vorjahr. „200 Millionen Euro pro Jahr verwenden hessische Kommunen dafür, um achtlos weggeworfenen Müll zu entsorgen“, verdeutlichte Anne-Karin Walter vom Hessischen Umweltministerium. Sie war gekommen, um den an 25 ausgeloste Betreuungseinrichtungen verliehenen Preis zu übergeben, der mit 200 Euro dotiert ist. Geld, das in Bärstadt in einen leichten Bollerwagen aus Metall für die Waldgruppe investiert wird, mit dem in Zukunft ein Integrationskind an seinen Kita-Platz in der freien Natur transportiert werden kann.

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Themen wie gesundes Leben oder der richtige Umgang mit Müll flössen aber auch in der Bärenhöhle immer wieder in die tägliche Arbeit ein, betonte Melina Wendlandt-Schott. So gebe es beim Mittagessen jeweils einen Tischdienst, dessen Mitglieder für das Säubern der Tische verantwortlich seien. Eine Aktion wie der „Sauberhafte Kindertag“ werde außerdem im Vorfeld inhaltlich aufgearbeitet. Bei den Kindern sei auf diese Weise Bewusstsein für die Zusammenhänge geschaffen worden.

Bürgermeister begrüßt frühzeitige Auseinandersetzung

„Ich schmeiße meinen Müll in die Tonne. Wenn diese voll ist, kommt die Müllabfuhr und räumt alles weg“, wusste der vierjährige Nikita. „Das ist einfach blöd, wenn der Müll in der Landschaft liegt. Das ist auch für die Fische im Meer nicht so gut“, ergänzte der gleichaltrige Till. Kenntnisse, die auch der Schlangenbader Bürgermeister begrüßt. „Man kann nicht früh genug üben, dass Müll nicht einfach weggeworfen wird“, findet Michael Schlepper (FDP). Schließlich könnte das Geld, das für die Entsorgung aufgewendet werde, an anderer Stelle sinnvoller investiert werden.