Frida ist noch ein wenig schüchtern, Jasmin schaut sich kurz um, dann schnappt sie sich einen Luftballon und saust wieder hinaus. Derweil begrüßt Corinna Müller, die...
WAMBACH. Frida ist noch ein wenig schüchtern, Jasmin schaut sich kurz um, dann schnappt sie sich einen Luftballon und saust wieder hinaus. Derweil begrüßt Corinna Müller, die Leiterin des neuen Waldkindergartens in Wambach, Jasmins Mutter Melanie Golembka. Am ersten Öffnungstag am Freitag würden erst drei Kinder erwartet, weitere Anmeldungen liefen, berichtet Müller. Sie geht davon aus, dass im Laufe des Monats acht bis neun Kinder die neue Waldgruppe besuchen würden. Insgesamt können 20 Kinder aufgenommen werden.
Der Bauwagen steht direkt am Waldrand
Es ist alles noch etwas neu. Neben dem Bauwagen am Waldrand am Ende des Schanzenwegs in Wambach wurde pünktlich zur Eröffnung noch ein Toilettenhäuschen aufgestellt. „Toitoitoi“, ruft Rachel Schäfer, eine weitere pädagogische Mitarbeiterin des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB), gut gelaunt. Derweil ist im Bauwagen noch ganz schön viel Platz. Darin befindet sich bisher nur eine Biertischgarnitur für Kinder, ein Schreibtisch für die Erzieherinnen, ein Akten- und Bücherregal und eine kleine Küche. Den weiteren Ausbau werde sie mit dem Schreiner noch besprechen, sagt Müller.
Doch der Bauwagen soll auch nur als Anlaufstelle und Unterkunft bei wirklich schlechtem Wetter dienen, sieht das Konzept des Waldkindergartens vor. Hinter dem Wagen am Waldrand werde man sich einen Morgensammelpunkt einrichten, sagt die Leiterin. Dort sollen die Kinder dann täglich zwischen 8 und 8.45 Uhr eintreffen. Anschließend gehe es in den Wald, würden Wanderungen unternommen oder naturpädagogische Projekte bearbeitet, umschreibt Corinna Müller das Konzept. Mittagessen liefere ein Caterer, anschließend werde es eine Ruhezeit geben. Vor dem Heimweg gebe es für die Kinder noch einen Snack. Die Kinder sollen Akteure sein, sollen mitbestimmen, sollen die Jahreszeiten erleben.
„Schön gemütlich hier“, macht Christian Kuhlmann beim Betreten des Bauwagens sogleich ein Kompliment. Er bringt seinen Sohn Gero in den Waldkindergarten. Gero sei ein „Draußen-Kind“, da sei dieses Angebot ideal für den Jungen, ist der Vater überzeugt. Ähnlich sieht dies auch Melanie Golembka aus Fischbach. Ihre Jasmin müsse „immer raus“. Sie sei froh, einen Betreuungsplatz in Wambach gefunden zu haben, denn in Bad Schwalbach habe sie vergeblich gesucht. Nur die Öffnungszeiten könnten etwas länger sein, so ihr Wunsch. Sie und ihr Mann arbeiten als Pflegekräfte beide Schicht. „Doch mithilfe von Opa und Oma werden wir das Kind schon her- und wieder heimbringen“, ist sie zuversichtlich.
Dies gilt auch für Mareike Lutz und ihre vierjährige Frida. Bis Donnerstag besuchte das Mädchen einen Kindergarten in Wiesbaden. Doch die Familie ist nach Bärstadt gezogen und sei froh, in Wambach einen Betreuungsplatz gefunden zu haben. Zufrieden ist auch der Schlangenbader Bürgermeister Michael Schlepper (FDP). „Das Angebot muss sich erst noch herumsprechen“, macht er sich keine Sorgen, dass die Plätze in Wambach nicht besetzt werden.
Kita in Hausen vor der Höhe wird erweitert
Sein Blick richtet sich bereits in die Zukunft, nachdem die Gemeindevertretung den Ausbau der Kindertagesstätte in Hausen vor der Höhe beschlossen hat (wir berichteten). Dort soll Platz für zwei neue Krippengruppen mit jeweils zwölf Kindern geschaffen werden, zudem können nach der Erweiterung die beiden Elementargruppen von 20 auf 25 Plätze vergrößert werden. Laufe alles optimal, so Schleppers Hoffnung, könne der Umbau in Hausen zum Beginn des neuen Kindergartenjahres 2018 abgeschlossen sein.
Von Mathias Gubo