Mit Pfeifen aus der Kathedrale in Zaragoza wird derzeit die Orgel in St. Jakobus in Rüdesheim erweitert. Damit wird ihr Klang noch voluminöser.
RÜDESHEIM. (bad). Der Orgelklang in St. Jakobus wird noch voluminöser. Derzeit werden die spanischen Pfeifen eingebaut, die aus der Kathedrale in Zaragoza stammen. Im Gegensatz zu den Pfeifen, die schon da sind, werden die spanischen Trompeten nicht vertikal, sondern horizontal an der Orgel angebracht.
Im vergangenen Jahr waren die spanischen Pfeifen – 220 an der Zahl – aus einem Lager in Polen nach Rüdesheim gekommen, wo sie überarbeitet wurden. Bei jeder Pfeife prüfte der Orgelbauer, ob sie noch intakt ist. Eine Besonderheit der spanischen Trompeten sind die versilberten Kehlen der Zungen.
Mit einer stattlichen fünfstelligen Summe rechnete der Förderkreis von St. Jakobus, Musica Sacra, für den Einbau der Pfeifen, die 1984 für die Kathedrale in Zaragoza gebaut worden waren, nach einem Umbau dort aber nicht mehr benötigt wurden. Der Förderkreis, der sich um Zuschüsse und Spenden bemühte, hat jetzt vom Hessischen Kultusministerium 5000 Euro aus Lottomitteln bekommen. „Der Einbau der spanischen Trompeten und die Modernisierung der ‚Königin der Instrumente’ tragen dazu bei, die Orgel als Unikat zu erhalten“, erklärte Kultusminister Alexander Lorz.
Nach dem Umbau werden die Orgeln in der Abtei Marienstatt im Westerwald und in St. Jakobus in Rüdesheim die einzigen sein, die über spanische Trompeten verfügen. Die einzigen symphonisch tönenden originalen spanischen Trompeten außerhalb der Iberischen Halbinsel erklingen in St. Jakobus.