Rüdesheim legt 2017 bei den Übernachtungen leicht zu

Eine leichte Steigerung verzeichnet die Stadt Rüdesheim bei der Zahl der Flusskreuzfahrtschiffen, die in der Drosselgassenstadt anlegen.Archivfoto: RMB/Heinz Margielsky  Foto:

(red). Exakt 398 572 Übernachtungen meldet das Hessische Statistische Landesamt für Rüdesheim 2017, 1,2 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, berichtet Rolf Wölfert, Vorstand...

Anzeige

RÜDESHEIM. (red). Exakt 398 572 Übernachtungen meldet das Hessische Statistische Landesamt für Rüdesheim 2017, 1,2 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, berichtet Rolf Wölfert, Vorstand der Rüdesheim Tourist AG. Dabei sei der Anstieg wieder auf mehr Gäste aus Deutschland (plus 6,6 Prozent) zurückzuführen.

Bei den ausländischen Übernachtungsgästen in Rüdesheim und Assmannshausen liegen die Dänen weiterhin klar an der Spitze. Die Auswirkungen des Brexits, vor allem die andauernde Abwertung des britischen Pfunds, führten zu weiteren Rückgängen von Gästen aus dem Vereinigten Königreich, so Wölfert. Ein kleines Revival gebe es mit zweistelligen Zuwachsraten bei den Gästen aus den USA und Japan. Mittelfristig sieht Rolf Wölfert aber China als den wichtigsten Quellmarkt in Asien.

In der Hochsaison seien die Betten in Rüdesheim voll. Die Bettenkapazität habe sich, bedingt durch Betriebsschließungen und komfortverbessernde Umbauten, seit 2008 um rund zehn Prozent reduziert, erläutert Wölfert. Dafür sei die Auslastung in der Nebensaison deutlich gestiegen. Wölfert sieht Zuwächse im Tagungsgeschäft. Im Bereich der Gruppentouristik seien die Vertriebsanstrengungen im vergangenen Jahr intensiviert worden. „Die Veranstalter sind preissensibel und dadurch leichter auf die Wochentage zu lenken“, so Wölfert.

Für Angebote in der Woche soll mehr geworben werden

Anzeige

Die Zahl der Touristen und Tagesgäste an den Wochenenden seien bei gutem Wetter am Limit. Aus diesem Grund will Wölfert Angebote für die Wochentage gezielter als bislang in den Fokus der Marketing- und Vertriebsanstrengungen nehmen. Eine leichte Steigerung verzeichnet Rüdesheim bei den Anlandungen von Flusskreuzfahrtschiffen. „Wir profitieren im Rheingau vom anhaltend positiven Trend im Deutschland-Tourismus“, so Wölfert.

Um sich für die Zukunft zu wappnen, seien weitere Investitionen in den Übernachtungsbetrieben sinnvoll. Über einen Hotelneubau sollte ernsthaft nachgedacht werden, fordert der Tourismus Chef. „Das könnte ein Gemeinschaftsprojekt der lokalen Unternehmen sein, die hier zusätzliche Kapazitäten zur Verfügung stellen könnten“, schlägt Wölfert vor.

Ungebrochen sei der Trend zu mehr Aktivurlaubern im Rheingau. Wandern auf den Prädikatswegen stehe im Vordergrund, aber für Radfahrer gebe es neue Möglichkeiten mit der Öffnung des Radwegs nach Assmannshausen, der Ende des Jahres fertig werden soll.

Für die kommende Saison gebe es kaum noch Steigerungsmöglichkeiten bei den amtlichen Übernachtungszahlen, prognostiziert Wölfert. Dafür würden aber weitere Angebote bei Ferienwohnungen und bei den sogenannten Couch-Surfern für weiteres Wachstum sorgen. Auch eine Erweiterung des Angebotes für Camper und Wohnmobilisten könne zu einem Anstieg der Gästezahlen führen.