Geld für Orgel in Assmannshausen ist zusammen

Großer Bahnhof für die Orgel in Heilig Kreuz Assmannshausen. Dank zweier Bescheide über je 10 000 Euro ist das Geld für die Restaurierung jetzt zusammen. Foto: Heinz Margielsky

Die noch fehlenden 20 000 Euro für die Restaurierung der Schlimbach-Orgel hat der Kirchort Heilig Kreuz jetzt von der Sparkassen-Kulturstiftung und der Denkmalpflege bekommen.

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ASSMANNSHAUSEN. . Lautsprecher mitten in der alten Orgel, nach hinten gebogene und teils gekürzte Pfeifen und jede Menge Schimmel: Die Schlimbach-Orgel in der Kirche Heilig Kreuz in Assmannshausen ist noch im original schlechten Zustand, als Mathias Haupt, Geschäftsführer der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringenm, und Bernhard Buchstab, Orgelsachverständiger und Konservator im Landesamt für Denkmalpflege, auf ihrer Orgelreise Station in Assmannshausen machen. Im Gepäck haben sie sozusagen die letzte Rate für die Sanierung der einzigen noch erhaltenen Schlimbach-Orgel im Bistum Limburg, wo es einst fünf gab, eine auch in der Basilika in Johannisberg, wie Achim Seip, Orgelsachverständiger des Bistums Limburg erklärt. Jeweils 10 000 Euro gibt es von der Kulturstiftung und der Denkmalpflege im Rahmen ihres gemeinsamen Orgelförderprogramms, mit dem schon die Restaurierung vieler Orgeln unterstützt wurde. Die Orgel in Assmannshausen ist Nummer 138.

Zusammen mit weiteren Mitteln des Bunds, des Bistums Limburg sowie einem Eigenanteil von 30 000 Euro, sind die benötigten 160 000 Euro zusammen, berichtet Reinhold Forschner, Orgelbeauftragter des Ortsausschusses, der die Sanierung der Orgel vor zwei Jahren beschlossen hatte. Mit einer Reihe von Aktionen akquirierte der Ortsausschuss in der Folge Spenden. Und auch die Pfarrei Heilig Kreuz Rheingau, zu der der Kirchort Assmannshausen gehört, spielt mit. Bevor die Orgel restauriert zurückkommt, muss in der Kirche der Schimmel entfernt sein. Deshalb steht auch noch nicht genau fest, wann die Orgelfirma Vleugels in Hardheim mit dem Abbau des Instruments beginnen kann. Denn wenn die Orgel, die 1880 von der bedeutenden Würzburger Orgelwerkstatt Schlimbach gebaut wurde, restauriert ist, muss sie auch wieder abgeholt werden. Lagerkapazitäten gibt es in Hardheim nicht.

Orgelbauvertrag muss noch geschlossen werden

Jetzt muss aber erst einmal der Orgelbauvertrag geschlossen werden. Ein Thema, das den Verwaltungsrat von Heilig Kreuz Rheingau am 9. Juli beschäftigen wird, wie Pfarrer Marcus Fischer erklärt.

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Dass die Orgel, die bis auf geringe Änderungen im Pfeifenwerk noch im Originalzustand ist, restauriert wird, begrüßt Konservator Buchstab. Orgeln seien Klangdenkmäler. Elektronische Orgeln, die oft als Ersatz angeschafft werden, könnten klanglich nicht mithalten und hielten zudem nicht lange. Die Erfahrung haben die Assmannshäuser auch schon gemacht. Weil die später eingebaute elektronische Orgel nur noch eingeschränkt bespielbar war, entstand die Idee, die alte Orgel zu restaurieren.

Auf eine Rekonstruktion des einst von Würmern zerfressenen Gehäuses werde zunächst verzichtet, in der Hoffnung, dass sich noch ein Bild des Originals findet, berichtet Seip. Früher stand die Orgel noch näher an der Brüstung. Ein Stück nach vorne solle sie nach ihrer Rückkehr rücken, erläutert Forschner. Außerdem ist geplant die Stufen zur Orgel zu entfernen, die einen Teil des Instruments verdecken. Forschner erwartet, dass dadurch auch der Klang besser wird. Nicht nur die Gottesdienstbesucher werden das eines Tages zu schätzen wissen. Der Kirchort plant auch Orgelkonzerte.