Die Stadt Rüdesheim will keine Lärmschutzwand

In der Stellungnahme im Planfeststellungsverfahren hat die Stadt Rüdesheim eine Lärmschutzwand im Ortskern abgelehnt. Für die betroffenen Bürger kann sie jedoch nicht sprechen.

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RÜDESHEIM. (bad). Die Stadt Rüdesheim lehnt eine Lärmschutzwand im Ortskern aus städtebaulichen Gründen ab. Das hat sie in ihrer Stellungnahme im Planfeststellungsverfahren klargestellt. Sie wird nun das Gespräch mit dem Eisenbahnbundesamt suchen. Das hat der Planungs- und Umweltausschuss beschlossen.

Wie berichtet, plant die Bahn eine 632 Meter lange und zwei Meter hohe einseitige Lärmschutzwand von der Albertistraße bis zum Adlerturm. Eigentlich wollte die Stadt ihre Stellungnahme erst nach einer Befragung der betroffenen Bürger abgeben. Das Regierungspräsidium Darmstadt hatte eine neuerliche Verlängerung der Frist zur Abgabe der Stellungnahme jedoch abgelehnt. Aufgrund der Offenlage der Unterlagen mit der Möglichkeit, Anregungen und Bedenken zu artikulieren, würden die Bürger bereits beteiligt. Für eine weitere Bürgerbeteiligung gebe es deshalb keine Notwendigkeit, hatte das Regierungspräsidium erklärt. Die Stadt könne ohnehin nicht als Vertreter der Allgemeinheit auftreten. Die Bürger müssten ihre Rechte selbst geltend machen.

Eigentlich wollte die Bahn bereits im Vorfeld der Planungen die Bürger befragen. Lärmschutzwände würden nur dort aufgestellt, wo es die Anwohner wünschten, hatte ein Vertreter der Bahn vor Jahren erklärt. Zu der Befragung kam es jedoch nie, stattdessen wurde das Planfeststellungsverfahren für die 632 Meter lange Lärmschutzwand eingeleitet.

Unabhängig davon, dass die Stadt die Lärmschutzwand ablehnt, empfiehlt sie den Zweckverband Welterbe Oberes Mittelrheintal und die Denkmalpflege in die Planungen einzubeziehen.