Anna-Lena Schmitt ist neue Rüdesheimer Weinkönigin

Weinprinzessin Franziska Haber, die neue Weinkönigin Anna-Lena Schmitt und ihre Vorgängerin Dorothea Euler (von links) auf dem Rüdesheimer Weinfest. Foto: Heinz Margielsky
© Heinz Margielsky

Regenschirme waren am Samstag auf dem Rüdesheimer Weinfest gefragt, denn das Wetter spielte nicht immer mit. Ein Höhepunkt war die Krönung der neuen Rüdesheimer Weinkönigin.

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RÜDESHEIM. Fingerspitzengefühl ist nötig, um die einst in der Abtei Sankt Hildegard geschaffene Krone im Haar zu platzieren. Geschickt krönt also die scheidende Rüdesheimer Weinkönigin Dorothea Euler ihre Nachfolgerin Anna-Lena Schmitt. Das Weinfest hat somit einen Höhepunkt erreicht. Die neue Königin ist 19 Jahre alt und macht eine Ausbildung zur Bankkauffrau bei der Rheingauer Volksbank.

Zwei Jahre Erfahrung als Weinprinzessin bringt Anna-Lena I. mit. „Ich habe nicht so gezögert“, sagt sie auf die Frage, wie folgerichtig für sie die Übernahme der nächsten Krone war. An ihrer Seite hat sie nach wie vor die Weinprinzessin Franziska Haber. Die Rüdesheimer Winzer wären übrigens froh, wenn sich eine weitere junge Frau mit Interesse am Prinzessinnen-Amt bei ihnen melden würde. Wer außerhalb der Branche aufgewachsen ist, bekommt ein Patenweingut – wie aktuell Anna-Lena.

Am Krönungstag spielt das Wetter nicht so recht mit

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Dorothea Euler blickt zufrieden auf ihre Regentschaftszeit zurück. Für Anna-Lena Schmitt steht der erste Termin fest, und der ist gleich außergewöhnlich: Ein Polizei-Boot wird getauft. Doch erst einmal wird das heimische Weinfest gefeiert. „Die Eröffnung am Donnerstag war sehr gut“, berichtet Alexander Scholl als Sprecher der beteiligten Winzer. „Opera et Cetera“ sorgten für passende Unterhaltung.

„Auch bei ‚Les Patrons‘ am Freitag war viel zu tun“, schildert Scholl weiter. Am Krönungssamstag tröpfelt es wiederholt. „Wir haben mit Schirmen aufgerüstet, aber wir stellen keine Zeltpavillons, das sieht zu verschachtelt aus“, sagt er angesichts der Vorkehrungen gegen einen ungnädigen Himmel. Trotzdem ist der Marktplatz rege bevölkert. „Die Leute genießen es“, beschreibt Alexander Scholl seine Eindrücke vom Fest.

Dieselben zwölf Betriebe wie im Vorjahr schenken ihre Weine aus. Ihr Sprecher nennt sie „die Altbewährten“, bei der Organisation herrscht somit große Kontinuität. Was die Essensauswahl anbelangt, so gibt es ein paar Veränderungen. „Neu ist der Burger-Stand“, die Betreiber haben zudem ein Steakhouse in Geisenheim eröffnet. Wisperforellen bescheren eine zusätzliche regionale Facette auf der Speisekarte.

Insgesamt stehen 145 Tischgarnituren auf dem Marktplatz. Die Veranstalter rechnen damit, dass im Laufe eines guten Tages etwa 2000 bis 3000 Menschen das Weinfest besuchen. Wer sich zwischen die Menschen mischt, hört viele fremde Sprachen. Deutschlandweit ist die Strahlkraft ebenfalls beträchtlich. „Der Riesling ist schon sehr lecker, woll“, heißt es bei einer elfköpfigen Frauengruppe aus dem Sauerland.

Die Freundinnen haben die Männer daheim gelassen und sind an ihren einheitlichen T-Shirts zu erkennen. Der Namenszug einer Siegerländer Brauerei darauf passt nicht recht zum Anlass, aber Bettina, Tatjana und Britta sind tolerant und gut gelaunt: „Die Atmosphäre und das Städtchen sind schön und der Wein auch.“ „Nur der Regen ist doof“, denn zum Veranstaltungsslogan „Summer of Riesling“ fehlt zumindest phasenweise der obligatorische Sonnenschein – doch es funkeln Wein und Krönchen.