Die Coverband „Arzthosen“ spielt ein Benefizkonzert auf...

Die Coverband „Die Arzthosen“ spielt in Hallgarten für einen guten Zweck.Foto: RMB/Margielsky  Foto: RMB/Margielsky
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Auf 580 Metern Seehöhe fallen die Temperaturen schon beim Soundcheck in den einstelligen Bereich. Kapuzenpullis unter Jacken sind angesagt bei der Band, die an diesem Abend...

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HALLGARTEN. Auf 580 Metern Seehöhe fallen die Temperaturen schon beim Soundcheck in den einstelligen Bereich. Kapuzenpullis unter Jacken sind angesagt bei der Band, die an diesem Abend ein Benefizkonzert auf der Hallgarter Zange für den dortigen Kletterpark gibt. Modisch klingt zudem der Name der Gruppe: „Die Arzthosen“ lehnen sich jedoch an die Musik der Toten Hosen und der Ärzte an.

Nicht nur Musikliebhaber sind vor Ort

In einer Art kleiner Lagerhalle mit Rolltor nimmt die Technik der Coverband fast ein Viertel des Raumes ein. Ganz hinten ist der Platz von Florian Pfaff, dem Schlagzeuger der aus Fürfeld bei Bad Kreuznach stammenden „Arzthosen“. Er ist gut befreundet mit Rick Michelis, dem Geschäftsführer des Kletterparks, der am Abend des Konzerts übrigens nicht nur Musikliebhaber zu Gast hat.

Parallel läuft ein nächtliches Stirnlampen-Klettern im mittleren von drei Parcours. Seit Mitte September hat die Anlage auf dem zweithöchsten Berg des Rheingaus wieder geöffnet, nachdem ein Sturm sie im Sommer verwüstet hatte. Gegen 2.30 Uhr war am 1. August das Wetter noch viel unwirtlicher als nun beim Konzert. Nach wie vor laufen die Instandsetzungsarbeiten, und dabei reifen neue Pläne.

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Von 120 Bäumen im Kletterpark sind 13 Bäume nicht mehr benutzbar, zwei davon stehen noch vor der Fällung, berichtet Rick Michelis. Die Zahlen klingen wenig dramatisch, doch betroffen sind gerade attraktive Teile wie der obere Parcours. Außer der „Snowboard-Übung“ falle die Turmrutsche derzeit aus, und „die war ein Highlight“. Den Gesamtschaden beziffert der Inhaber auf rund 160 000 Euro. Außerdem sei es schwierig, einen nur zu zwei Dritteln intakten Kletterpark zu vermarkten. Im Frühjahr 2018 soll jedoch das Angebot wieder komplett und aufgewertet zur Verfügung stehen. Michelis will verstärkt auf Seilbahnen setzen – „das macht den Gästen erfahrungsgemäß mehr Spaß“ – und ihre Anzahl von momentan sechs zumindest verdoppeln. „Als Unternehmer darf man nicht einschlafen“, erklärt er.

So soll aus dem Unglück ein Mehrwert erwachsen. „Wir möchten aus dem Unvorhergesehenen etwas Wunderbares entstehen lassen“, versichert Michelis. Zuversicht schenken ihm die Erfahrungen aus der Saison 2017, denn die startete nach seiner Schilderung gut, obwohl die Kooperation mit der Kletterhalle „Nordwand“ in Wiesbaden nach einer Insolvenz endete und die eigene Homepage ausgefallen ist.

Michelis hat wegen des regen Betriebs daran gedacht, die Zahl der Zimmer auf der Hallgarter Zange zu erhöhen: Wie er mitteilt bestehen drei, für neun weitere wäre Potenzial vorhanden. Als Zielgruppe fürs Übernachten hat er Wanderer, Hochzeits- und Event-Gesellschaften im Blick. Schulklassen und Tagungsgruppen will er ebenfalls vermehrt gewinnen, und vielleicht kehren ja auch Freunde der Arzthosen zurück.