Niedernhausen: Info-Veranstaltung zu Ultranet

aus Ultranet im Idsteiner Land

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Rainer Wegner (links) informiert in der Autalhalle über das Stromtrassenprojekt Ultranet.Foto: wita/Mallmann  Foto: wita/Mallmann

Die geplante Gleichstromübertragungstrasse Ultranet wird auch für Niedernhausen kommen. Wird sie quer durch die Kommune, linksrheinisch, rechtsrheinisch oder unterirdisch...

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NIEDERNHAUSEN. Die geplante Gleichstromübertragungstrasse Ultranet wird auch für Niedernhausen kommen. Wird sie quer durch die Kommune, linksrheinisch, rechtsrheinisch oder unterirdisch geleitet? Derzeit geht die Planung mit extrem engen Abständen zur Wohnbebauung auf der bisherigen Trasse. Um einen Schwenk um die Gemeinde herum zu erreichen, wie es die Städte Idstein und Eppstein bereits geschafft haben, besteht dringend Handlungsbedarf.

Die Bürgerinitiative „Niedernhausen-Eppstein“ hatte zu einem Informationsforum in die Nassauer Stube der Autalhalle eingeladen. Das Interesse war so groß, dass einige keinen Sitzplatz mehr bekamen. Informiert hatten über den aktuellen Stand des Projekts vom Unternehmen Amprion Rainer Wegner, Sebastian Strunck und Dirk Lorbach aus Niedernhausen sowie Dirk Schaper aus Eppstein.

Trasse in siedlungsnaher Lage unter die Erde

Klar gemacht wurde, es ist spät – aber nicht zu spät. Bürgermeister Joachim Reimann ist, wie auch die Vertreter der Bürgerinitiative, der Meinung, dass dort, wo die Trasse siedlungsnah verläuft, unter die Erde gegangen werden sollte. Wie er meinte auch Rainer Wegner, dass das Einspruchsdatum für Abschnitt A noch nicht verstrichen sei. Sebastian Strunck informierte, dass bezüglich der Energiewende aus der Übertragungstechnik Hochspannungsgleichstrom Ultranet werden soll. Bei Neubauten müssten aber 400 Meter Abstand zu Siedlungsanlagen eingehalten werden. Würde Niedernhausen nichts unternehmen, könnten beide Technologien auf einem Mast verlaufen. Egal, ob auf der vorhandenen oder der neuen Trasse der Strom durchläuft, es ist mit großen gesundheitlichen Risiken verbunden.

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Das fließende Geräusch sei erheblich. Es mache Lärm und erzeuge auch Strahlungen. Diese könnten zu Gesundheitsschäden führen, wenn die Leitungen zu dicht an der Wohnbebauung verlaufen würden. Deshalb plädiert der Bürgermeister zumindest in bestimmten Bereichen für das Verlegen unter die Erde. Eine großräumige Umgehung von 1000 Metern sei nicht mehr möglich, aber die von 400 Metern sei noch drin. Um dies zu erreichen, müssten jedoch Bürger und Bürgervertreter Vorschläge mit ihrem Einspruch baldmöglichst einreichen. Wenngleich hierzu aber bei den Bürgervertretern noch keine Einigung besteht, wie zu vernehmen war, so möchte der Bürgermeister hierzu alle an einen runden Tisch bringen. Die Tendenz geht aus seiner Sicht dahin, den Korridor mit einem Schwenk linksrheinisch zu führen. Eine weitere Alternative ist der Schwenk rechtsrheinisch, wobei dieser weniger favorisiert wurde. Der lebhaften Diskussion war zu entnehmen: „Linksrheinisch ist der Königsweg.“

Maximiliano Keller meinte: „Wenn wir nichts machen, bleibt die Trasse mitten durch, zudem, wenn es Idstein und Eppstein geschafft haben, schaffen wir es auch, es gibt diese Chance.“ Verstärkt wurde klar gemacht, dass noch nichts verpasst ist. So will man sich zusammenschließen und einig werden, etwas machen, bevor es zu spät ist. Für die Mitglieder der Bürgerinitiative ist dies eine klare Option.