Weil die Corona-Pandemie vor allem die Armen trifft, rufen Stiftungen, Kirche, Vereine und Tafel zu Spenden auf.
ELTVILLE. (bad/boli). Wegen Corona ist der Eltviller Tisch seit gut zwei Wochen geschlossen. Um diese Versorgungslücke zu schließen, haben die Stadt Eltville und die Bürgerstiftung schon in der vergangenen Woche zu Geldspenden für die Hilfsbedürftigen aus Eltville, Kiedrich und Walluf aufgerufen. Am gestrigen Donnerstag fand nun die erste Verteilaktion an die Kunden des Eltviller Tischs statt. „Das Austeilen der Lebensmittel organisieren wir mit städtischen Mitarbeitern“, erklärt Bürgermeister Patrick Kunkel. Alle Schritte sowie die Übergabe der gepackten Taschen fand kontaktlos statt.
Das Netzwerkbüro Eltville koordiniert die Aktion. „Es wurden mehr als 50 Spendentüten gepackt, die von den Spendengeldern der vergangenen Tage gekauft werden konnten“, sagt Manfred Edelmann, Vereinsvorsitzender des Eltviller Tischs. „Einkaufen mussten wir die Lebensmittel in einem Wiesbadener Großmarkt, da die hiesigen Märkte die von uns nachgefragten Mengen nicht mehr abgeben möchten oder können“, berichtet Edelmann weiter. Eine Spendenaktion über Facebook brachte zudem mehrere Tausend Euro ein.
Auch die Tafel Rheingau der Caritas ist derzeit wegen der Infektionsgefahr durch das Coronavirus geschlossen. Dennoch seien viele Menschen auf die Lebensmittel, die sie bisher über die Tafel bezogen haben, angewiesen. Über die vier Ausgabestellen in Geisenheim, Rüdesheim, Lorch und Oestrich-Winkel werden normalerweise 125 Haushalte mit 300 Personen versorgt. Darunter sind mehr als 100 Kinder. Der Caritasverband möchte diese Menschen auch in der Krise unterstützen und ihnen Lebensmittelgutscheine für ausgewählte Supermärkte zur Verfügung stellen, sodass niemand Hunger leiden müsse, und bittet deshalb um Spenden.
Die Stiftung „Zukunft schenken“ wird Fördermittel in Höhe von zunächst 2400 Euro in Form von Einkaufsgutscheinen für betroffene Familien mit Kindern in Oestrich-Winkel bereitstellen. Die Stiftung stehe dabei in enger Absprache mit den Caritas-Tafeln im Rheingau, um den Familien diese Förderung sehr zeitnah zuteilwerden zu lassen, so Jean-Dominique Risch vom Stiftungsvorstand. Die Hilfe soll die Familien über einen Zeitraum von zunächst drei Monaten unterstützen. Um die Hilfe aufstocken und verlängern zu können, bittet die Stiftung um zweckgebundene Spenden auf das Konto der Stiftung bei der Rheingauer Volksbank, Iban: DE63 5109 1500 0000 0561 38, unter dem Stichwort „Familienhilfe“.
Spenden auf das Konto der Caritas, Iban: DE08 5105 0015 0277 0006 00, sollten den Verwendungszweck „Tafel Rheingau/Caritas“ tragen. Es ist auch möglich, online unter www. caritas-wiesbaden-rheingau-tau nus.de zu spenden – zweckgebunden für diese Aktion auf der Unterseite der Tafel oder unter dem Beitrag auf der Startseite zu dieser Aktion.
Der Rüdesheimer Verein „Rüd-Aktiv“ plant, Carepakete zusammenzustellen und an Bedürftige aus Rüdesheim, Eibingen, Assmannshausen, Aulhausen und Presberg auszuliefern. Menschen, die helfen wollen und nicht zur Risikogruppe zählen, können unter Telefon 06722-414 97 17 oder per E-Mail an rued-aktiv@gmx.de mit dem Verein Kontakt aufnehmen.
Lebensmittelkisten in der Kirche
Wer Hilfe beim Einkaufen, bei der Fahrt zum Arzt oder Ähnliches braucht, kann sich im Pfarrbüro der Pfarrei Heilig Kreuz unter Telefon 06722-75 07 40 oder per E-Mail an info@heilig-kreuz-rhein gau.de melden. Aus den Kisten, die in den Kirchen stehen, können sich bedürftige Menschen etwas nehmen. Die anderen werden gebeten, dort immer wieder haltbare Lebensmittel hineinzulegen.