Aufgeklebte Zettel verkündeten auf den altbekannten Hinweisschildern in Lorch, dass das Restaurant Winzerhaus geschlossen ist und der benachbarte Schiffsanleger nicht zur...
LORCH. Aufgeklebte Zettel verkündeten auf den altbekannten Hinweisschildern in Lorch, dass das Restaurant Winzerhaus geschlossen ist und der benachbarte Schiffsanleger nicht zur Verfügung steht. Beides soll sich jetzt ändern, und nicht nur das. Die Fassade des Gasthauses schimmert künftig Weißgrau und nicht mehr Rot leuchtend wie vorher, dazu gibt es einen neuen Namen.
Erst den Farbpinsel statt den Kochlöffel geschwungen
„Im Rheintal“ haben die neuen Eigentümer und Betreiber ausgesucht, die zunächst den Farbpinsel statt des Kochlöffels in die Hand nahmen. Das passt, fällt der Blick doch von der Terrasse und aus der Gaststube heraus über die B 42 hinweg auf den Strom. Außerdem suggeriere Winzerhaus eine zu enge Festlegung. „Wir wollen ein Restaurant sein für jeden“, betont die neue Inhaberin Tamara Söntgerath.
Touristen und Lorcher hat sie somit gleichermaßen als Gäste im Blick. Dazu sollen Familien- und Weihnachtsfeiern für Leben sorgen. Dass auch Vereine und Firmen-Belegschaften das Haus schätzen, hat Tradition in Lorch. Doch die endete im Herbst vergangenen Jahres, als der Vorbesitzer starb. Bis Mitte der 1990er Jahre hatte das in der Zwischenkriegszeit errichtete Gebäude übrigens der Stadt gehört.
Nach einigem Überlegen erwarben Viola und Franz-Albert Klotz das Anwesen, um es an die nächste Generation in der Familie zu verpachten. Die Tochter Tamara Söntgerath und ihr Lebensgefährte Frank Schaufuß wollen den Betrieb führen. Sie bringen das Fachwissen ein und waren vorher als Hotelfachfrau und Koch in der „Krone“ in Assmannshausen tätig. Chantale Söntgerath, die Schwester der neuen Chefin, will als Bankkauffrau mit einem Händchen für Kuchen und Gebäck mithelfen.
Wie beim Hilchenhaus hat eine einheimische Familie die Verantwortung für einen wichtigen Gastronomiebetrieb in Lorch übernommen. Tamara Söntgerath und Frank Schaufuß wagen im Alter von 28 und 29 Jahren den Schritt in die Selbstständigkeit. In der Krone sei die Lage für Angestellte sehr unsicher gewesen und beeinflusst von extern gefällten Entscheidungen, sagt sie, „hier steht die Familie dahinter“.
„Wir wollen auf jeden Fall gutbürgerliche Küche anbieten“, erklärt Tamara Söntgerath zum Konzept, man setze auf frische und regionale Produkte. Kaffee, Kuchen und Eis sollen ebenso auf der Karte zu finden sein und dies kontinuierlich bei täglichen Öffnungszeiten – außer am montäglichen Ruhetag – von 11.30 und 21.30 Uhr. „Mittags ist in Lorch oft alles zu“, dem wollen die Jungunternehmer abhelfen.
Jeweils 80 Plätze innen und auf der Terrasse
Jeweils 80 Plätze im Haus und auf der Terrasse umfasst das Restaurant. Weiteres festes Personal soll zur Saison 2019 eingestellt werden, vorher werde es eine weitere Pause geben in der Zeit von nach Weihnachten bis Februar oder März. Küche und Gastraum will die Familie dann komplett umgestalten. Als Termin für die Wiedereröffnung haben sich die neuen Besitzer am Freitag, 22. Juni, gesetzt.