Lorch soll mit Anreizen junge Familien als Mieter in die...

Links von dieser Fußgängertreppe könnte am Ranselberg gebaut werden, meint SPD-Stadtverordneter Georg Breitwieser. Foto: Thorsten Stötzer  Foto: Thorsten Stötzer
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Die Jahreszahl 2031 ist nicht nur mit den Konzepten für eine Bundesgartenschau im Mittelrheintal verbunden. Einen Stadtentwicklungsplan „Wohnen 2031 in Lorch“ will die...

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LORCH. Die Jahreszahl 2031 ist nicht nur mit den Konzepten für eine Bundesgartenschau im Mittelrheintal verbunden. Einen Stadtentwicklungsplan „Wohnen 2031 in Lorch“ will die SPD-Fraktion forciert sehen. Ihren Antrag billigten die Stadtverordneten in ihrer jüngsten Sitzung einstimmig. Der Magistrat soll sich um den Plan kümmern und sich an einer kreisweiten Studie mit dem Titel „Strategie zur Schaffung preisgünstigen Wohnraums im Rheingau-Taunus-Kreis“ orientieren.

Stadt soll auf junge Familien setzen

In der Untersuchung werde Lorch die schlechteste demografische Entwicklung kreisweit prognostiziert, erklärte der SPD-Fraktionsvorsitzende Sebastian Busch. Dennoch sieht er Chancen für die Stadt an der Wisper: „Wir haben die Möglichkeit, junge Familien nach Lorch zu bringen, wenn wir die richtigen Anreize setzen.“ So seien speziell Mietwohnungen gefragt, im oberen Rheingau aber für viele zu teuer.

Die Sozialdemokraten nennen in ihrem Papier konkret Wohnungen für Vier-Personen-Haushalte mit 100 Quadratmetern Fläche, die für weniger als 8,20 Euro Nettokaltmiete je Quadratmeter in Lorch angeboten werden müssten, um Effekte zu erzielen. Vor Ort seien die Häuser oft unterbelegt. Allgemein konzentrierte sich die SPD bei ihrem Vorstoß auf Bestandsimmobilien und Abrundungssatzungen, um Bauplätze ausweisen zu können. Bei Neubaugebieten setzt das IKEK der Stadt Grenzen. Ältere Bürger und ihre Bedürfnisse habe man ebenfalls im Auge, so Busch.

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Wenn die Stadt nicht mehr unter dem Schutzschirm stehe, solle sie nur noch solche Baugrundstücke ausweisen, die sich in ihrem Eigentum befinden. Außerdem wird die Kooperation mit dem Rheingau-Taunus-Kreis, der Kommunalen Wohnungsbau GmbH Rheingau-Taunus, der Lorcher Wohnbaugenossenschaft und anderen Partnern angestrebt.

Ungünstige Verkehrslage spielt eine Rolle

„Die Risiken sind relativ gering“, ermutigte Busch. Die übrigen Fraktionen schlossen sich an, wobei Bruno Missler (CDU) anmerkte, dass auch die ungünstige Verkehrsanbindung und die geringe Zahl an Arbeitsplätzen bei der demografischen Situation eine Rolle spielten. Es kämen noch schwierige Zeiten auf die eigene Stadt zu. Niemand dürfe dabei die Lage Lorchs mit der Kiedrichs gleichsetzen.

Ankauf des alten Heizhauses soll geprüft werden

Konkret um Bauland ging es in einem zweiten, gleichfalls angenommenen SPD-Antrag. Er ist mit „Ausbau bezahlbares Wohnen auf dem Ranselberg“ überschrieben. „Relativ einfach“, meinte Georg Breitwieser (SPD), ließen sich an der Treppe zwischen der Alfred-Delp-Straße und der Straße „Am Ranselberg“ Baugrundstücke ausweisen. Gleiches gelte für das Gebiet „Ranselberg Ost“, denn die Flächen gehörten der Stadt.

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Geprüft werden soll zudem der Ankauf des alten Heizhauses, das ebenso einen Vereinsraum beherbergt, um auf dem Areal Bauprojekte anstoßen zu können. Breitwieser kann sich sowohl sozialen Wohnungsbau als auch „Einzelhauslösungen“ in der ehemaligen Bundeswehr-Siedlung vorstellen. Wie er auf Nachfrage mitteilte, sind nach seiner Schätzung rund 95 Prozent der Wohnungen aktuell belegt.