Das ehemalige Feuerwehrhaus in Lorchhausen wird mit Fördermitteln aus der Dorfentwicklung zum Vereinshaus und zur Wanderer-Raststation umgebaut. Das hat die...
LORCH. Das ehemalige Feuerwehrhaus in Lorchhausen wird mit Fördermitteln aus der Dorfentwicklung zum Vereinshaus und zur Wanderer-Raststation umgebaut. Das hat die Stadtverordnetenversammlung in einer Sondersitzung in namentlicher Abstimmung bei einer Enthaltung von Werner Krist (FWG) einstimmig beschlossen. Vorausgegangen war eine längere Diskussion, die sich hauptsächlich um den Punkt drehte, ob eine Entscheidung fallen muss, obwohl die Steuerungsgruppe und die Ausschüsse darüber noch nicht beraten konnten.
Keine Mehrheit für Verschiebung des Punktes
Martin Fortmann vom Amt für den ländlichen Raum bestätigte die Angaben der Stadtverwaltung, dass die nächste reguläre Stadtverordnetenversammlung im August zu spät sei, um noch in diesem Jahr einen Antrag für das Projekt stellen zu können. Auf die Frage, ob Mittel verfallen, wenn Anträge erst für nächstes Jahr gestellt werden, antwortete er: „Das kann sein, muss aber nicht sein.“ Das war den Kritikern aus der SPD dann doch zu vage. Im Interesse der Sache entschieden sie sich für die Sanierung und gegen die von der FWG beantragte Verschiebung des Tagesordnungspunktes.
Mit der Entscheidung, als nächstes Projekt die Sanierung und den Umbau der alten Feuerwehr in Lorchhausen anzumelden, ist die Konsequenz verbunden, dass sich die übrigen Projekte, die sich noch auf der Prioritätenliste befinden, im Rahmen der Dorfentwicklung nicht realisieren lassen, jedenfalls dann nicht, wenn es nicht noch zusätzliche Mittel geben sollte. Der Gesamtförderbetrag für Lorch wäre dann ausgeschöpft. Die weiteren Projekte – die Freifläche in Ranselberg, der Dorfplatz in Ransel, der Kulturtreff in Espenschied und die zweite Teilfläche des Mehrgenerationenplatzes in Wollmerschied – werden jedoch nicht zurückgestellt, wie es die Verwaltung vorgeschlagen hatte, sondern im nächsten Jahr erneut eingebracht. Sollte es keine Mittel aus der Dorferneuerung geben, werden die Projekte im Haushalt 2020/21 berücksichtigt. Mit dem einstimmigen Beschluss bereits gefasst, ist die Entscheidung, die Sanierung des Jugendraums Ranselberg aus Eigenmitteln zu finanzieren. Dieses Projekt stand auf Platz zwei der Prioritätenliste.
Die Sanierung und der Umbau des alten Feuerwehrhauses wird nach einer Kostenschätzung 379 000 Euro kosten. Geplant ist eine verstärkte Nutzung des Gebäudes durch Vereine. Das Archiv der Feuerwehr Lorchhausen und das Archiv des Heimatvereins Lorchhausen sollen ins Dachgeschoss ziehen. Außerdem ist geplant, die bestehenden Wohnungen in ein Heimatmuseum des Lorcher Heimat- und Kulturvereins und die Feuerwehrgeräteräume zu einer Wanderer-Raststation umzuwandeln. Die Toilettenanlage soll barrierefrei sein und für alle Nutzer des Hauses sowie von außen zugänglich sein.
Durch die Wanderer-Raststation und das Heimatmuseum bekommt das Projekt nicht nur lokale, sondern gesamtkommunale Bedeutung, was sich auf die Fördersumme auswirkt, die bei Projekten von lokaler Bedeutung auf 75 000 Euro begrenzt ist. Für das Projekt Feuerwehrhaus kann Lorch mit einer Förderung in Höhe von 238 500 Euro rechnen.
Mit den nun beschlossenen zwei weiteren Projekten und den bereits umgesetzten oder sich noch in Umsetzung befindlichen Projekten, sind im Zuge der Dorferneuerungsprogramms alle Ortsteile berücksichtigt. Mit Ausnahme der Kernstadt, die dafür aber mit Mitteln fürs Welterbe und die Bundesgartenschau rechnen könne, so Bürgermeister Jürgen Helbing (CDU).