Sandro Zehner gewinnt in allen Kommunen im Rheingau-Taunus

Jubel bei Zehners Anhängern, als das Ergebnis der Landratswahl im Rheingau-Taunus feststeht.
© René Vigneron

Das stärkste Ergebnis bei der Landratswahl erzielt der 43-Jährige im Untertaunus. Aber auch im Rheingau liegt er weit vor seinen Konkurrenten.

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Rheingau-Taunus. Der Wahlabend hielt gleich zwei Überraschungen bereit: Nicht nur, dass sich mit Sandro Zehner einer von fünf Bewerbern im ersten Wahlgang durchsetzen konnte. Sondern auch, dass so viele Wähler von ihrem Wahlrecht Gebrauch machten – mehr noch, als bei der letzten Landratswahl 2017. Damals gaben 37,7 Prozent ihre Stimme ab, diesmal waren es 40,81 Prozent. Das dürfte allerdings zumindest teilweise daran gelegen haben, dass die Wähler in Hünstetten gleichzeitig zum Bürgerentscheid aufgerufen waren - hier gingen fast 58 Prozent wählen. Auch in Geisenheim trug die Bürgermeisterwahl wohl ihren Teil zur hohen Wahlbeteiligung bei.

In allen 17 Kommunen des Kreises hat Sandro Zehner gewonnen. Die meisten Stimmen bekam er jedoch im Untertaunus. In Aarbergen, Bad Schwalbach und in seiner Heimatstadt Taunusstein erhielt er mehr als 59 Prozent der Stimmen – ungefähr so viele, wie der amtierende Landrat Frank Kilian (parteilos) bei seiner Wahl vor sechs Jahren gewann. Auch in Gemeinden, die sonst eher in SPD-Hand sind, wie etwa Heidenrod und Hohenstein, kam Zehner auf mehr als 50 Prozent der Stimmen. Etwas geringer fiel der Abstand zu seinem Konkurrenten Martin Rabanus (SPD) in vielen Rheingau-Kommunen aus, etwa in Walluf oder Kiedrich. Dort fiel Zehners Ergebnis am schlechtesten, das von Rabanus mit 34 Prozent am besten aus.

Ergebnis hat viel mit der Person zu tun

Rabanus wiederum schnitt mit rund 21 Prozent am schlechtesten in Eltville, Schlangenbad und Niedernhausen ab. Auf mehr als 30 Prozent kam er nur in Geisenheim, Oestrich-Winkel, Walluf und eben in Kiedrich.

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Die Wahl eines Landrats – oder eben einer Landrätin – hat viel mit der Person zu tun. Das lässt sich gut am Ergebnis ablesen, das die grüne Kandidatin Sigrid Hansen in ihrer Heimatstadt Eltville erzielen konnte. Dort kam sie auf 21,08 Prozent der Stimmen und damit auf das exakt gleiche Ergebnis wie Rabanus. Zweistellig fiel Hansens Zustimmung auch an den Hochschulstandorten Idstein und Geisenheim aus, aber auch in Kiedrich und Walluf kam sie auf 15 Prozent.

AfD-Kandidat erzielt in Heidenrod sein bestes Ergebnis

Eher mit der Parteizugehörigkeit in Verbindung bringen muss man wohl das Ergebnis des AfD-Bewerbers Frank Grobe, der an seinem Wohnort in Eltville jedenfalls nicht punkten konnte. Dafür erzielte er in Heidenrod mit 12,7 Prozent sein bestes Ergebnis. Schon in den vergangenen Jahren hatten in der ländlichen Gemeinde eher rechtsgerichtete Parteien hohe Wahlergebnisse erzielen können.

Einigermaßen überraschend fällt auch das Ergebnis des parteilosen Kandidaten Oliver Eibeck aus: Immerhin knapp drei Prozent der Wähler gaben dem zuvor völlig Unbekannten ihre Stimme. Über die Motive kann man nur rätseln.