Deutschkurse für Ukraine-Flüchtlinge

Im Rheingau-Taunus-Kreis sind 2022 18 Deutschkurse für Flüchtlinge as der Ukraine angeboten worden. Symbolfoto: dpa
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Das Lernangebot „Deutsch4U“ für ukrainische Geflüchtete wird im Rheingau-Taunus-Kreis gut angenommen.

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RHEINGAU-TAUNUS. (red). Das Programm „MitSprache – Deutsch4U“, mit dem das Land Deutschkurse für Erwachsene und seit April auch für Flüchtlinge aus der Ukraine unterstützt, wird im Rheingau-Taunus rege genutzt. Wie die Landtagsabgeordnete Petra Müller-Klepper (CDU) vom Sozialministerium erfahren hat, sind 2022 im Kreisgebiet 18 Kurse angeboten worden – die meisten in der Trägerschaft der Volkshochschule Rheingau-Taunus. Das Land habe dies mit insgesamt 146.405 Euro gefördert.

Nicht alle haben direkten Zugang zu Angeboten

„Das Angebot hat sich bewährt, weil die Kurse niedrigschwellig zugänglich sind und einen schnellen Einstieg in die deutsche Sprache ermöglichen“, erklärt die CDU-Politikerin. Es seien weder ein Zulassungsverfahren noch Eingangs- oder Abschlussprüfungen erforderlich. „Spracherwerb ist der Schlüssel für eine gelingende Integration“, sagt Müller-Klepper. Der Sprachunterricht werde mit der Vermittlung von Informationen zur Alltagskultur, gesellschaftlichen Werten und Strukturen verbunden. „Dies dient der Alltagsorientierung und bringt zugleich die Grundlagen unseres Zusammenlebens nahe.“

Die Kurse könnten individuell entsprechend den örtlichen Bedarfen gestaltet werden. So sei beispielsweise im Rheingau-Taunus mithilfe des Programms das Angebot „Sprach-Café“ entstanden, das insbesondere geflüchtete Frauen anspreche. Nicht alle Geflüchteten hätten direkten Zugang zu den Angeboten des Bundes. Die „Deutsch4U“-Kurse ergänzten das Sprachfördersystem dort, wo es nötig sei und Engpässe bestünden. Sie dienten häufig der Vorbereitung auf weiterführende Angebote wie die Integrationskurse des Bundes.

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Vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges seien die Mittel in diesem Jahr von 2,7 auf 4,7 Millionen Euro erhöht worden. Hessenweit würden aktuell 268 Kurse angeboten. Das Programm soll laut Müller-Klepper im kommenden Jahr fortgesetzt und um eine weitere Million Euro aufgestockt werden. Fördermaßnahmen können von kommunalen, kirchlichen und gemeinnützigen Trägern beantragt werden.

Die „Deutsch4U“-Kurse haben in der Regel einen Umfang von 300 Unterrichtseinheiten und können kompetenzorientiert für alle Sprachniveaus oder zur Alphabetisierung angeboten werden. Über einen reinen Frontalunterricht hinaus können die Flüchtlinge ihre neue Heimat bei Ausflügen kennenlernen und Alltagskompetenzen zum Beispiel beim Einkaufen oder bei der Nutzung des ÖPNV erwerben. Die Förderung beträgt – bei mindestens zehn Teilnehmern – 40 Euro pro Unterrichtsstunde.