Geht es um das Thema „Ultranet“, dann ist volles Haus, so auch auf der jüngsten Sitzung des Bauausschusses. Zu Beginn übergab Werner Vetter (BI „Aktiv gegen Ultranet“)...
IDSTEIN. Geht es um das Thema „Ultranet“, dann ist volles Haus, so auch auf der jüngsten Sitzung des Bauausschusses. Zu Beginn übergab Werner Vetter (BI „Aktiv gegen Ultranet“) dem Ausschuss-Vorsitzenden Steffen von der Heidt 315 Unterschriften Idsteiner Bürger, die die Westtrasse befürworten. „Wir übergeben Ihnen vorab schon Unterschriften, aber die Aktion läuft weiter. Wir erhalten Anrufe, wann und wo wir die Unterschriften einsammeln oder ob man zu einer Stelle hinkommen kann um die Unterschrift zu leisten.“
Vor der Diskussion wurde eine umfangreiche Präsentation von Bauamtsleiter Axel Wilz vorgestellt, in der zunächst auf die Bedarfsbeschlüsse der Bundesregierung und die rechtlichen Voraussetzungen ausführlich eingegangen wurde. Auch die Erklärung, was das Ultranet eigentlich ist, war gut aufbereitet und für den Laien verständlich. Wilz stellte auch das rechtliche Verfahren vor und erklärte ausführlich, in welchem Stadium sich das Verfahren gerade befindet und welche Einwendungen und Anhörungen zu welchen rechtlichen Schritten erfolgen können und seitens der Stadt Idstein bereits erfolgt sind.
Betroffene Kommunen arbeiten zusammen
„Hierbei bedient sich die Stadt Idstein rechtlicher Beratung, damit keine Einwendungen, die zu späteren Verfahrensstadien gegebenenfalls nicht mehr berücksichtigt werden, übersehen werden. Die Beteiligungen an den Planungen, das Vorbringen der Bedenken wie auch das Einbringen von alternativen Trassenmöglichkeiten erfolgt hierbei interkommunal, sodass alle betroffenen Kommunen hier gemeinsam arbeiten“, erklärt Ausschussvorsitzender Steffen von der Heidt. Zudem beinhaltete die Präsentation von Wilz auch die möglichen Trassenführungen, von ersten grundsätzlichen Überlegungen einer links- oder rechtsrheinischen Führung, über die möglichen Trassenkorridore durch das Idsteiner Land, bis hin zu den von der Stadt Idstein und Bürgerinitiativen vorgeschlagenen diversen Alternativen bezüglich des größerräumigen oder punktuellen Trassenverlaufes. Hierbei wurden auch die schon vorgebrachten und noch anzuführenden Argumente der betroffenen Kommunen wie auch die Argumentationen und zu erwartenden Argumente der Betreiberseite ausführlich vorgestellt.
„Die Fragen der Stadtverordneten sind mit der Präsentation und den anschließenden Ergänzungsfragen umfangreich beantwortet und die auf der Tagesordnung befindlichen Anträge wurden von den Antragsstellern und auch allseits für erledigt erklärt. Einigkeit bestand unter allen Ausschussmitgliedern, dass einerseits ein weiter Abstand der geplanten Stromtrasse zu Wohnbebauung erreicht werden soll und zudem auch Priorität ist, möglichst eine Bündelung vorhandener und neuer Trassen zu erreichen – dies bestenfalls auf einer einzigen Mastenanlage.“ Beschlüsse wurden nicht gefasst.
„Problematisch ist bei diesen Trassenvarianten die Einhaltung des Abstandes von 400 Metern. Dahingegen hält die Westtrasse diesen Abstand auch zu Oberauroff ein. Schwierig sind die Wohnhäuser Auroffer Straße und – sofern Niedernhausen sich nicht anschließt – der Verlauf zwischen Dasbach und Oberseelbach. Für beide Bereiche wird Teil-Erdverkabelung angeregt“, so sieht es Werner Vetter von der BI.
Die von der Bürgerinitiative entwickelte Variante für Gänsberg/Füllenschlag sei kaum umsetzbar, da die Leitung durch Wald führt, der eine besonders hohe Raumwiderstandsklasse bildet. Die von „Aktiv gegen Ultranet“ entwickelte Westtrasse sei dagegen eine Lösung, die sehr viel weitreichender als die anderen sei.