Persönliche Begegnung nimmt Angst

Mit dem Klemmbrett auf der Jagd nach Informationen über das Berufsleben: Marcel, Dominik, Jannick und Marcel (von links) von der Idsteiner Feldbergschule. Foto: Feldbergschule
© Feldbergschule

„Alle Menschen an den Ständen waren offen für uns Schüler, man musste überhaupt keine Angst haben“ – das Fazit der Idsteiner Feldbergschüler Marcel, Dominik, Jannick...

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IDSTEIN/FRANKFURT. „Alle Menschen an den Ständen waren offen für uns Schüler, man musste überhaupt keine Angst haben“ – das Fazit der Idsteiner Feldbergschüler Marcel, Dominik, Jannick und Marcel aus der Klasse 8/9, die Anfang der Woche an einem „Speeddating“ in der Industrie- und Handelskammer Frankfurt teilnahmen, fiel uneingeschränkt positiv aus.

Förderschüler und Arbeitgeber trafen da zusammen und hatten die Gelegenheit, sich gegenseitig kennenzulernen und Kontakt aufzunehmen. Zum zweiten Mal hatte der Landeswohlfahrtsverband Hessen (LWV) für seine Förderschülerinnen und -schüler die Teilnahme an dieser Veranstaltung organisiert. Ziel der neuen Veranstaltungsform ist es, die jungen Menschen mit den Anforderungen von Arbeitgebern vertraut zu machen und Praktika oder Ausbildung anzubahnen.

Schüler können sich selbst ausprobieren

„Wir sind froh und dankbar, dass wir in diesem Jahr zum zweiten Mal an dieser nutzbringenden Veranstaltung teilnehmen konnten“, berichtet Petra Sauer, Klassenlehrerin der fünf Idsteiner Schüler und gleichzeitig Berufsorientierungs-Koordinatorin an der Schule. Das Format der Veranstaltung biete den jungen Menschen die Möglichkeit, sich selbst auszuprobieren in einem ungewohnten Rahmen.

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„Manche brauchen auf den letzten Metern noch die Unterstützung der Lehrerin, andere genießen es, einmal ganz selbständig mit Menschen zu sprechen, mit denen sie nicht alltäglich zusammentreffen“, erzählt Sauer, die die Veranstaltung im Unterricht vorbereitete und mit den Schülern Bewerbungsmappen erarbeitete, die diese nach einem ersten kurzen Gespräch bei Arbeitgebern abgeben konnten.

Das sogenannte „Speeddating“ dient dabei einem ersten Austausch und schafft einen unkomplizierten direkten Kontakt außerhalb der großen Firmenzentralen. Es war Teil der Veranstaltung „Personal. Fachkräfte. Diversity. Inklusion in Ausbildung und Beruf“ bei der Industrie- und Handelskammer Frankfurt, deren Veranstalter das Netzwerk Inklusion Deutschland, die IHK, die Stadt Frankfurt und die gemeinnützige GmbH „Lust auf besser leben“ ist. „Den Übergang von der Schule in den Beruf zu ebnen, ist uns ein zentrales Anliegen“, betont der LWV-Beigeordnete Dieter Schütz, der für die überregionalen Förderschulen zuständig ist. „Arbeit ist die Basis für ein selbstbestimmtes Leben.“ Und damit ist der Weg in die Arbeitswelt ein ganz wesentlicher Aspekt der Inklusion.

An dem Speeddating beteiligten sich außer den Idsteiner Feldbergschülern auch Schüler der Max-Kirmsse-Schule, sowie drei weitere Förderschulen des LWV. Die Schüler trafen unter anderem auf Arbeitgeber wie DHL, die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ), den Dienstleister Fruit Office oder das LWV-Tochterunternehmen Vitos. Die Berufsberatung der Agentur für Arbeit Frankfurt, Berufsförderungswerke, die blista Frankfurt und das LWV Hessen Integrationsamt informierten.

„Die Feldbergschule ist sehr froh, diese Möglichkeit ihren Schülern bieten zu können“, ist auch Schulleiter Michael Scheurich begeistert von dem „Speeddating“-Projekt, das Schüler und Unternehmen gewissermaßen auf „neutralem“ Boden zusammenbringt.

Gute Vorbereitung für Vorstellungsgespräche

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„Jetzt weiß ich, was mich erwartet und ich bin besser vorbereitet für weitere Vorstellungsgespräche“, sagte einer der Feldbergschüler nach seinen verschiedenen „Dates“ in Frankfurt. Es sei vor allem auch spannend gewesen, mit Vertretern von Berufszweigen zu reden, die er für sich bislang nicht in Betracht gezogen hätte. Mitschüler Jannick lobte die Veranstalter, den LWV und die beteiligten Lehrerinnen und Lehrer: „Alles war so gut vorbereitet: von der Anmeldung mit dem Klemmbrettchen bis zum Abschied mit dem Weckmann.“