Kästner-Schule erhält Gütesiegel für vorbildliche...

Glückliche Absolventen. Dank einer engagierten Berufsvorbereitung schaffen zahlreiche Schüler der Idsteiner Erich-Kästner-Schule einen direkten Übergang von der Schule in den Beruf. Archivfoto: Erich-Kästner-Schule

Berufsorientierung spielt eine zentrale Rolle in der Idsteiner Kästner-Förderschule. Dieses Engagement wurde nun mit dem „Gütesiegel Berufs- und Studienorientierung“ gewürdigt.

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IDSTEIN. Ausgezeichnet: Die Schüler der Idsteiner Erich-Kästner-Schule (EKS) haben es gut. Am Mittwoch wurde ihrer Schule das „Gütesiegel Berufs-und Studienorientierung“ verliehen. Und dieses, verliehen vom hessischen Kultus- und Wirtschaftsministerium, Unternehmerverbänden, Handwerkskammern, Industrie- und Handelskammertag sowie der Regionaldirektion Hessen der Bundesanstalt für Arbeit, ist Ausweis für ganz besonderes Engagement in diesem Bereich.

„Die Berufsvorbereitung beginnt schon in Klasse 5“, berichtet Schulleiterin Sabine Hegenbarth davon, dass die Schüler der Erich-Kästner-Schule im Laufe ihrer Schulzeit eine Vielzahl von Aktivitäten auf dem Gebiet der Arbeitslehre erlebten, die sich alle zu einem komplexen Bildungsprozess zusammenfügten. „Alles ist Vorbereitung für das weitere Leben“, stellt Renate Neid, Leiterin der Berufsorientierungsstufe, den Zusammenhang der intensiven Arbeit in der Förderschule klar.

Und diese Arbeit wird ermöglicht durch ein eng geknüpftes Netzwerk aus Schulunterricht, sozialer Begleitung, Kooperation mit außerschulischen Stellen sowie vielfältigem ehrenamtlichem Engagement.

Ob Mitarbeit im schuleigenen Kiosk oder Arbeit in der „offenen Schreinerwerkstatt“ der Schule – vom 5. Schulbesuchsjahr an erhalten die EKS-Schüler vielfältige Möglichkeiten, auch berufspraktische Erfahrungen zu sammeln. In der Klasse 7 gibt es dann pro Halbjahr einen „Schnuppertag“ in einem Betrieb und auch der sogenannte „Sozialtag“ wird von vielen Schülern für einen Besuch in einem Betrieb genutzt. In Klasse 8 absolvieren die EKS-Schüler ein vierwöchiges Betriebspraktikum mit der entsprechenden Begleitung, Vor- und Nachbereitung. Und die Neunt- und Zehntklässler gehen zwei Wochen vor den Herbstferien ins Praktikum und haben anschließend bis zum Ende des Schuljahres pro Woche einen Praktikumstag in einem Betrieb ihrer Wahl.

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Ehrenamtliche bringen wichtige Komponenten ein

„Jedes Jahr haben wir bei zwölf Absolventen vier bis fünf Schüler, die nach dem bestandenen Hauptschulabschluss auch einen Ausbildungsvertrag in ihrem Praktikumsbetrieb in der Tasche haben“, freut sich Neid, wenn die intensive Berufsvorbereitung für einzelne Schüler direkt erfolgreich ist.

Kooperationen der Schule mit der Agentur für Arbeit und mit verschiedenen Organisationen, über die ehrenamtlich Engagierte beratend und unterstützend für die Schüler tätig sind, machen die Vielfalt der Berufsorientierung, die in enger Teamarbeit abläuft, erst möglich.

Mit Andrea Deis, Berufs- und Rehaberaterin der Agentur für Arbeit in Wiesbaden, und Frank Trottner, Berufseinstiegsberater, der sich im Rahmen des Netzwerkes „Geniefabrik“ in der EKS engagiert, stehen zwei Nicht-Lehrer zur Verfügung, die ebenfalls großen Einfluss auf die Entwicklung der Schüler haben.

Drei Kooperationen mit einzelnen Betrieben, in denen Schüler Praktika absolvieren können, hat die Schule mittlerweile. „Das könnten ruhig auch einige mehr sein“, sagt Sabine Hegenbarth. Kooperationen mit anderen Organisationen, die beratende Ehrenamtliche zu verschiedenen Themenbereichen stellen, zum Beispiel die von der Stadt Idstein unterstützten Lernpaten, bestehen zudem auch.

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„Seit etwa 15 Jahren sind wir aktiv auf dem Gebiet der Berufsorientierung“, blickt Neid zurück. Die Bewerbung für das Gütesiegel vor einem Jahr habe die Möglichkeit geboten, das vielfältige Engagement zusammenzufassen und zu strukturieren. Seit Mittwoch halten Schulleiterin und verantwortliche Lehrerin Siegel und Urkunde stolz in Händen. Das grüne Schild wird in den nächsten Tagen außen am Gebäude angebracht.