Freie Wählergemeinschaft Idstein wurde vor 25 Jahren gegründet

Idsteins Freie Wähler suchen stets den Kontakt zu den Menschen. Einmal im Jahr laden sie auch zum Open-Air-Neujahrsempfang in die Altstadt ein. Archivfoto: wita/Mallmann  Foto:

Die Freie Wählergemeinschaft (FWG) Idstein wurde vor 25 Jahren gegründet. Darüber sprach die Redaktion mit dem Vorsitzenden Karl-Willi Höhn.Herr Höhn, 25 Jahre Freie...

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IDSTEIN. Die Freie Wählergemeinschaft (FWG) Idstein wurde vor 25 Jahren gegründet. Darüber sprach die Redaktion mit dem Vorsitzenden Karl-Willi Höhn.

Idsteins Freie Wähler suchen stets den Kontakt zu den Menschen. Einmal im Jahr laden sie auch zum Open-Air-Neujahrsempfang in die Altstadt ein. Archivfoto: wita/Mallmann  Foto:
Karl-Willi Höhn ist Vorsitzender der Freien Wählergemeinschaft Idstein.Foto: Stefan Gärth  Foto: Stefan Gärth

Herr Höhn, 25 Jahre Freie Wählergemeinschaft Idstein. Ein Grund zum Feiern?

Ja, natürlich.

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Wie begann damals alles?

Am 30. November 1992 trafen sich rund 120 interessierte Bürgerinnen und Bürger im ehemaligen Hotel „Zum Tal“. Die Einladung stand unter dem Motto „Braucht Idstein eine FWG?“. Unter den Besuchern waren alteingesessene Idsteiner, viele Neubürger, Elternvertretungen von Schulen und Kindergärten, aus Spielkreisinitiativen und Bürgerinitiativen wie Idstein-West. Aus Sicht vieler Anwesender wuchs Idstein in der damaligen Zeit zu schnell. Dem starken Zuzug war die vorhandene Infrastruktur nicht gewachsen. Es herrschte eine große Unzufriedenheit über fehlende Plätze in Kindertagesstätten, fehlender Platz an Idsteins einziger Grundschule in der Kernstadt – die Taubenbergschule war mit fast 700 Schülerinnen und Schülern die zweitgrößte Grundschule in Hessen –, über fehlende Spiel- und Bolzplätze, Verkehrswege, fehlenden nutzerfreundlichen ÖPNV und so weiter. Am Ende des Abends stand die einhellige Aufforderung an die Initiatoren des Treffens, eine Freie Wählergemeinschaft in Idstein zu gründen. Zwei Wochen nach diesem ersten Treffen fand die Gründung der FWG Idstein statt, alle Vorkehrungen wurden getroffen, um am 7. März 1993 an der Kommunalwahl teilnehmen zu können. Mit mehr als 32 Prozent der Wählerstimmen wurde die FWG Idstein zur stärksten Kraft gewählt, sie übernahm den Vorsitz in der Idsteiner Stadtverordnetenversammlung.

Mit wie vielen Mitgliedern sind Sie damals gestartet und wie viele haben Sie heute?

Wir sind damals mit 40 Mitgliedern gestartet. Aktuell haben wir 45 Mitglieder, darunter noch 13 Gründungsmitglieder.

Welche politischen FWG-Aktivitäten in den vergangenen 25 Jahren waren Ihrer Meinung nach die wichtigsten?

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Der Ausbau der fehlenden Infrastruktur, die Grundschule in Idstein-Kern durch den Bau der Grundschule auf der Au, die Sanierung und der Neubau der Wörsbachschule in Wörsdorf, der Bau der Südtangente, die aufgelockerte Bebauung im Taunusviertel, weniger Geschosswohnungsbau und mehr Doppel- und Reihenhäuser, die Ausweisung von Bauland in den Stadtteilen durch das Einheimischen-Modell, die wohnortnahe Versorgung durch die Umgestaltung des MAREG-Geländes an der Limburger Straße und die Unterstützung zur Umsetzung der Umgehung Eschenhahn.

Wenn Sie die FWG bei der Gründung und heute vergleichen: Wo liegen die Unterschiede?

Die FWG Idstein ist ein freiwilliger Zusammenschluss von engagierten Idsteinerinnen und Idsteinern, die sich aktiv an der Gestaltung der Kommunalpolitik beteiligen. Wir treffen unsere Entscheidungen ohne parteipolitischen Hintergrund, nur in der Sache. Der ständige Austausch mit der Idsteiner Bevölkerung ist Grundlage unserer ehrenamtlichen Arbeit. Wesentlicher Unterschied zwischen damals und heute ist sicher, dass das Interesse an der Idsteiner Kommunalpolitik weiter abnimmt und es sich häufig nur noch auf die eigenen Wünsche und Anregungen beschränkt.

Für was steht die FWG heute?

Neben den genannten Punkten steht die FWG Idstein aber auch für Geselligkeit. Als Verein sind uns neben der Kommunalpolitik auch gemeinschaftliche Unternehmungen wichtig: Teilnahme am Wörsdorfer Fastnachtsumzug, Fahrten zu kulturellen Veranstaltungen und Weihnachtsmärkten in andere Städte oder Teilnahme am Idsteiner Weihnachtsmarkt und vieles mehr.

Welche Themen sind aktuell in Ihrer Politik vorrangig?

Die Themen Verbesserung der Infrastruktur und Stadtentwicklung, kostengünstigerer Wohnraum, aufgrund der Alterspyramide Schaffung von Mehrgenerationenhäusern und Ansiedlung einer Jugendherberge in Idstein.

Wie sieht es mit dem politischen Nachwuchs aus?

Wir wünschen uns, dass wir mit unserem Angebot weiterhin an der Kommunalpolitik Interessierte erreichen können. Es würde uns freuen, wenn wir jüngere Idsteinerinnen und Idsteiner gewinnen könnten, sich in unseren Reihen aktiv zu engagieren.

Wann und wo feiern Sie?

Die Feier findet am 21. Oktober um 19.30 Uhr im Anschluss an unsere jährliche Mitgliederversammlung im Restaurant „Felsenkeller“ statt.

Ist diese Feier öffentlich, also auch für Leser dieser Zeitung?

Wer Interesse hat, sollte sich mit mir als Vorsitzendem in Verbindung setzen, Telefon: 06126-525 79, damit das Restaurant „Felsenkeller“ das Essen entsprechend planen kann. Weiterhin haben die Idsteinerinnen und Idsteiner die Möglichkeit, bei unserem Neujahrsempfang am Torbogen vor dem Rathaus am 6. Januar mit uns auf 25 Jahre FWG Idstein anzustoßen oder bei einem Besuch an unserem Stand auf dem Idsteiner Weihnachtmarkt Anfang Dezember.

Wo können sich die Idsteiner über die FWG informieren?

Informationen zu den Aktivitäten und Zielen der FWG Idstein erhalten Interessierte über die Website www.fwg-idstein.de – aktuell in der Überarbeitung –, über Facebook und natürlich direkt von den Mandatsträgern.

Letzte Frage, Herr Höhn, warum braucht Idstein überhaupt eine Freie Wählergemeinschaft?

Das Wahlergebnis von 2016 zeigt deutlich und ist eine Bestätigung dafür, dass die Idsteiner Bürgerinnen und Bürger die sachliche und konstruktive Arbeit der FWG Idstein in den vergangenen 25 Jahren schätzen gelernt haben. Wir sind drittstärkste Kraft in der Idsteiner Stadtverordnetenversammlung sowie im Ortsbeirat Idstein-Kern und sehen es als eine Aufforderung, weiterhin aktiv die Interessen der Bevölkerung in der Kommunalpolitik zu vertreten.

Das Interview führte Volker Stavenow.