Bundestagskandidaten präsentieren sich an der Idsteiner...

Die Moderatoren Jasemin (5. von rechts) und Clemens (4. von rechts) fühlen den Bundestagskadidaten bei der Podiumsdiskussion in der Idsteiner Limesschule auf den Zahn: (von rechts) Timo Müller (Bündnis 90/Die Grünen), Klaus-Peter Willsch (CDU), Alexander Müller (FDP), Martin Rabanus (SPD), Christine Anderson (AfD) und Gabriele Faulhaber (Die Linke), die für den verhinderten Kandidaten Benno Pörtner einsprang.Foto: wita/Mallmann  Foto: wita/Mallmann

„Das war toll gemacht“, brachte Bundestagskandidat Klaus-Peter Willsch (CDU) auf den Punkt, was alle am Dienstagvormittag in der Aula der Limesschule in Idstein am Ende...

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IDSTEIN. „Das war toll gemacht“, brachte Bundestagskandidat Klaus-Peter Willsch (CDU) auf den Punkt, was alle am Dienstagvormittag in der Aula der Limesschule in Idstein am Ende einer hervorragend vorbereiteten und organisierten Podiumsdiskussion zur Bundestagswahl dachten. In einem schnellen, aber gut strukturierten „Ritt“ durch wesentliche Themen der Bundespolitik hatten Oberstufenschüler den Direktkandidaten des hiesigen Wahlkreises ein Podium geboten, auf dem sie sich und ihre politischen Ideen präsentieren konnten.

Hintergrund der Veranstaltung war, dass die Limesschule nach den Sommerferien zum ersten Mal die Möglichkeit bekommt, eine vom Bundestag geförderte „Juniorwahl“ durchzuführen, bei der auch nicht volljährige Schüler die Gelegenheit erhalten, an einer eigens an der Schule veranstalteten, vorgezogenen Bundestagswahl teilzunehmen. In der Vorbereitung darauf waren bis auf Benno Pörtner (Die Linke) alle Direktkandidaten des Wahlkreises 178, zu dem der Rheingau-Taunus-Kreis gehört, nach Idstein gekommen.

Schüler forden kurze und präzise Antworten

„Erklären Sie in einem Satz, warum wir gerade Sie und Ihre Partei wählen sollen“ hieß die abschließende Aufgabe der Podiumsteilnehmer, die insgesamt sehr diszipliniert argumentierten und sich an die strikten Zeitvorgaben des von den Schülern und ihren Lehrerinnen Svenja Herfurth, Cordelia Becker-Werner und Jana Jäger erarbeiteten Programms hielten.

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„Unsere Generation wird in der Politik zu wenig vertreten“, argumentierte Timo Müller (26), Direktkandidat der Grünen. „Ich bin darauf programmiert, für Zukunft zu sorgen“, warb der fünffache Vater Klaus-Peter Willsch (CDU) für sich selbst. „Wenn ihr euch nicht gängeln lassen wollt, dann wählt FDP“, betonte FDP-Kandidat Alexander Müller das liberale Element seiner Partei. Martin Rabanus (SPD) versuchte mit den Schlagworten Toleranz, Offenheit und soziale Gerechtigkeit als grundlegend für seine Partei zu punkten, während Christine Anderson, Kandidatin der AfD, die Wichtigkeit einer schlagkräftigen Opposition in der Demokratie betonte, für die sie arbeiten wolle. Statt des Kandidaten der Linken, Benno Pörtner, war die Landtagsabgeordnete Gabriele Faulhaber (Linke) in die Limesschule gekommen, um zu erläutern, was die Ziele ihrer Partei sind. „Soziale Sicherheit, Bildung und Frieden“, nannte sie als wesentliche Punkte.

Vier Themenbereiche hatten die Schüler vorbereitet. Jeweils zwei Fragen dazu wurden den Kandidaten aus den Bereichen innere Sicherheit, Ökologie, Wirtschaft und Sozialpolitik gestellt. Das war dann schon eine ziemliche Herausforderung, in jeweils einer Minute pro Antwort beispielsweise die eigene Position zum Thema Rente auf den Punkt zu bringen oder darzulegen, wie der Standpunkt der eigenen Partei beim Thema Videoüberwachung und innere Sicherheit aussieht. Zum Thema Energie bezogen Willsch und Alexander Müller gemeinsam Stellung, indem sie für den Ausstieg aus dem Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) nach der Wahl eintraten, während sich Timo Müller (Grüne) ausschließlich für einen Mix aus regenerativen Energien aussprach und Martin Rabanus für seine Partei die größte Nähe zu den Grünen ausmachte, aber dennoch auf eine Brückenenergie pochte, die notwendig sei, bis die Speichertechnologie weiterentwickelt sei.

Christine Anderson argumentierte gegen eine ideologische Behandlung des Themas und die Abwälzung der Subventionskosten auf „den kleinen Bürger“, während Gabriele Faulhaber mit einer Verstaatlichung der Energiekonzerne den „Profit“ aus diesem Sektor der Allgemeinheit zuführen wollte.

Einig waren sich die Podiumsteilnehmer über das Lob, das sie den Schülern für die perfekte Vorbereitung und Durchführung der Diskussionsrunde aussprachen. Auch Schulleiterin Angelika Deinhardt zeigte sich beeindruckt: „Ich bin sehr stolz auf unsere Schüler.“